Die Regel im Heuhaufen finden

Shownotes

Heute haben wir Evy und Fabian von Design to Production zu Gast. In diesem Namen steckt bereits vieles von dem, was das Büro macht, bzw. nicht macht und worum sich auch unser Gespräch dreht. Wir drehen eine große Runde und lernen die beiden näher kennen, sprechen über die vielfältigen Themen und Tätigkeiten des Büros rund um das präzise Planen, mikrometergenaue Übergeben an die Fertigung und die „ganz krummen Dinger“, die ganz genau ihr Ding sind. Über diese Spezialitäten schneiden wir auch die großen Probleme, Entwicklungsbereiche und Strömungen des modernen Holzbaus –Standardisierung und Produktifizierung, Reduktion und das Finden einfacher Systeme. Fabian beschäftigt sich als Unternehmer und Professor auch viel mit Strukturen und erklärt uns z.B. den Additive Bias. Wieder mal ein abwechslungsreiches und tiefes Gespräch, bei dem wir euch beim Zuhören ebenso viel Spaß wünschen, wie wir bei der Aufnahme hatten.

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00:00:07: Willkommen zu

00:00:08: auf

00:00:08: Holzbauen.

00:00:10: Dem Holzbau-Podcast der gleichnamigen Bildungsoffensive in Kooperation mit Ingenieur Kammerbaden-Württemberg.

00:00:15: Wir sind Jonathan und Witold und sprechen hier einmal im Monat über unsere Leidenschaft, den Holzbaum.

00:00:22: Heute haben wir Evie und Fabian von Design to Production zu Gast.

00:00:26: In diesem Namen steckt bereits vieles von dem, was das Büro macht bzw.

00:00:30: nicht macht und worum sich auch unser Gespräch dreht.

00:00:34: Wir drehen eine große Runde und lernen die beiden näher kennen, sprechen über die vielfältigen Themen und Tätigkeiten des Büros, rund um das präzise Plan Mikrometer genauer übergeben an die Fertigung und die ganz krummen Dinger, die ganz genau ihr Ding sind.

00:00:50: Über diese Spezialitäten schneiden wir auch die großen Probleme, Entwicklungsbereiche und Strömungen des modernen Holzbaus, Standardisierung und Produktifizierung, Reduktion und das finden einfache Systeme.

00:01:02: Fabian beschäftigt sich als Unternehmer und Professor auch viel mit Strukturen und erklärt uns zum Beispiel den Additive Bias.

00:01:10: Wieder mal ein abwechslungsreiches und tiefes Gespräch, bei dem wir euch beim Zuhören ebenso viel Spaß wünschen, wie wir bei der Aufnahme

00:01:17: hatten.

00:01:19: Also schön, dass wir hier sein dürfen.

00:01:22: Einem schönen Zürich.

00:01:23: Gleich wenige Meter eigentlich vom Seeufer entfernt.

00:01:26: Ist euer Büro in einem tollen Gebäude.

00:01:29: Das ist eine ehemalige Textilmaschinenfabrik.

00:01:31: die aber schon vor dreißig Jahren, glaube ich, aufgegeben hat und in kleinere Büros unterteilt worden ist, wie uns das jetzt hier.

00:01:40: Ja, mit wem sprechen wir?

00:01:43: Ich bin Fabian Schorder, ich bin gebürtiger Münchner, das hört man manchmal noch, bin aber seit fünfundzwanzig Jahren in der Schweiz, habe ursprünglich mal Informatik studiert mit Architektur als Nebenfach, was schon so ein hint ist auf die komische Verbindung, die wir hier versuchen.

00:02:00: Ich bin aus einem ganz anderen Grund irgendwie mal nach Zürich gekommen und habe dann das Pech gehabt, das mir die New Economy Bubble um die Ohren geflogen ist.

00:02:13: Die Dot-Komblase.

00:02:14: Und dann habe ich einen anderen Job gebraucht und bin im richtigen Moment in die ETH reingestolpert.

00:02:19: Ich habe da einen Job gekriegt als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei.

00:02:23: Prof.

00:02:23: Ludger Hove statt, der damals frisch aus Kaiserslautern nach Zürich kam und Leute gesucht hat, die genau diesen Spagat können zwischen Architektur und Informatik.

00:02:33: War dann da eine Zeit lang und daraus ist dann eigentlich diese Firma hier entstanden, in dem Jahr.

00:02:41: Von dir gegründet?

00:02:42: Von mir mitgegründet.

00:02:43: Das gab damals vier Partner.

00:02:46: Zwei davon sind wieder ausgestiegen.

00:02:48: Einer ist noch als stiller Teilhaufer dabei und ein Neues dazu gekommen.

00:02:53: Ich bin ein Managing Partner, wie man so schön sieht.

00:02:56: Ja,

00:02:56: ja.

00:02:57: Und wie kam es das zu Informatikschilders und dem Nebenfacharchitektur?

00:03:01: Das war tatsächlich damit, ich habe an der TU München studiert und das war damals verpflichtend, dass man zu Informatik ein Nebenfach studiert.

00:03:07: Die haben sich gedacht, mit.

00:03:08: irgendwie muss er ja reden, wenn er was programmiert.

00:03:11: Und dann gab es gewisse Standardnebenfächer, wie Maschinenbau, Technik, technische Medizin, war ganz groß, weil irgendeiner musste die ganzen CT-Scanner für Siemens programmieren.

00:03:22: Aber man konnte im Grunde genommen überall auswählen.

00:03:24: Und ich habe sehr schnell gemerkt, dass die ursprüngliche Wahl, das Kreuzel, das ich einfach mal gemacht habe, auf dem Anmeldebogen bei E-Technik überhaupt verkehrt war und habe nach drei Wochen umgesattelt auf Architektur, was mich schon immer interessiert hat.

00:03:38: Und war dann so ein bisschen da der bunte Hund drin, weil es gab unter Zweiundzwanzig Erstsemestern genau einen, der das nebenfach gewählt hat.

00:03:46: Was einerseits schwierig ist, aber auf der anderen Seite auch mal ganz praktisch.

00:03:49: Und habe dann sehr schnell gemerkt, dass da sich gerade sehr, sehr viel tut.

00:03:52: Das ist ja schon ein bisschen länger her.

00:03:55: Ja, und wie anders war das für dich das Studium, weil das Architekturstudium ist ja schon speziell in der Hinsicht, gerade wenn man jetzt von einem Sinn und Gereich zum technischen normalen Anführungszeichen Studium kommt.

00:04:06: Also man kann sich das so vorstellen, dass ich eigentlich ein Vettel meiner Zeit in einem Architekturstudium verbracht habe.

00:04:11: Also mit so ein bisschen das Wichtigste mitgekriegt habe, was Architekten so lernen müssen.

00:04:19: mich sehr darüber gefreut habe, als ich in Darstellen der Geometrie einfach mühelos besser war als alle anderen.

00:04:25: Aber ansonsten halt wirklich versucht habe, oder auch mitgekriegt habe, wie Architekten denken, ein bisschen wie bauen funktioniert und nachdem mich die physikalische Seite schon immer sehr, sehr interessiert hat, fand ich das super, weil Informatik ist ja dann doch eher immateriell und dann ab und zu mal mit Dingen zu tun haben und sei es auch nur Modellbau im Studium oder irgendwelche anderen Dinge, wo man mal wieder was... in den Fingern hat, war im Grunde genommen die optimale Kombination.

00:04:52: Ja.

00:04:53: Wo hast du mehr Freunde gehabt?

00:04:55: Ich würde sagen, es sind sehr unterschiedliche Milieus oder Architekten und Informatik.

00:05:00: Wir sind Partys gefreut, gell?

00:05:03: Okay.

00:05:05: Ja, war gut gemischt.

00:05:07: Jetzt geht die

00:05:10: Körchenglocke los.

00:05:11: Jetzt

00:05:11: geht die Körchenglocke los.

00:05:13: Könnte euch überlegen, das wird noch ein bisschen näher werden.

00:05:16: Nein, es war eine ganz coole Mischung, weil im Grunde genommen man sich relativ frei aussuchen konnte.

00:05:22: Es war eine TU, also noch relativ wenig verschult, auch damals im Diplom.

00:05:27: Man konnte relativ frei aussuchen.

00:05:28: Da haben wir Diplom, was man da eigentlich tot unterreibt.

00:05:31: Und ich bin dann natürlich auch, es gab da ein Lehrgebiet CAAD, Computer-Edit-Architectural Design, in dem ich auch gelandet bin, als studentische Hilfskraft relativ schnell und konnte mich da ziemlich gut austoben.

00:05:48: Und als was identifizierst du dich heute?

00:05:51: Das ist eine sehr gute Frage.

00:05:53: Eigentlich finde ich nach wie vor den Spagat recht praktisch.

00:05:55: Ich glaube, es hat schon ein Grund, warum ich Informatik studiert habe, der vielleicht in der Persönlichkeit begründet ist.

00:06:03: Ich zock es gerne.

00:06:06: Nein, zocken wir es ehrlich gesagt gar nicht, so meine Dinge eigentlich räumen gerne auf.

00:06:12: Und aber eine gewisse Kreativität muss irgendwie dann schon auch noch sein.

00:06:16: Und die Verbindung von den beiden ist eigentlich ja die Herausforderung, die wir hier relativ regelmäßig eigentlich versuchen zu lösen.

00:06:24: Auf der einen Seite das, was möglichst kreativ ist, zu verstehen und auch umzusetzen.

00:06:30: Und auf der anderen Seite es nicht ausufern zu lassen, in zu viel Handarbeit, sondern die Region Chaos zu finden.

00:06:36: Und das scheint nicht irgendwie ganz gut zu können.

00:06:39: Und schöner USP eigentlich, wahrscheinlich.

00:06:41: und viele Leute nicht unbedingt aus beiden Welten.

00:06:44: Ja, das ist so.

00:06:45: Und das ist im Grunde genommen auch so ein bisschen, glaube ich, das, was uns geholfen hat, die zwanzig Jahre jetzt schon fast zu überleben, dass wir einerseits eine Nische gefunden haben, wo es nicht so viele gibt, die diesen Spagat hinkriegen und andererseits eigentlich auch von Anfang an zu beschließen, dass wir eben genau kein Design machen, sondern vor allen Dingen die Verknüpfung zu machen.

00:07:08: All das sagt immer Design to Production, macht eigentlich genau das, was der Name sagt, nämlich weder Design noch Produktion, wenn man hat nur das Tube in der Mitte.

00:07:15: Und das ist auch ganz bewusst, weil wir hatten ein paar Mitbewerber, sagen wir mal so, die aber dann relativ schnell gemerkt haben, dass sie doch eigentlich aus der Architektur kommen und lieber Architekten oder Designer sein wollen.

00:07:29: Und das ist natürlich schwierig, weil dann fängst du an, dein eigenes Geschäft zu cannibalisieren.

00:07:36: Ich würde sagen, jetzt schauen wir mal, wer ist die zweite Person, die mit uns am Tisch sitzt, oder die vierte und über uns mitzählen.

00:07:43: Evie, spreche ich deinen Namen richtig aus?

00:07:46: und wie spricht man deinen Nachname aus?

00:07:49: Evie Slavink.

00:07:52: Ja, es ist genau immer ein bisschen schwierig, wo ich dalsche habe.

00:07:55: Ich habe gemerkt, wenn ich so bei Arzt bin, ist es jedes Mal Frau Slavnik, aber es ist trotzdem Slavink.

00:08:02: Woher kommt der Name?

00:08:04: Ich komme aus Bergen, es ist flemisch, aber es gibt nicht so viele Slubbings in Bergen, auch nicht.

00:08:11: Ja.

00:08:12: Dann ist flemisch deine Muttersprache.

00:08:13: oder hast du mehrere Sprachen, die du aufgewachsen bist?

00:08:17: Ja.

00:08:19: Und Deutsch ist auch nicht meine zweite Sprache.

00:08:22: Das hast du wahrscheinlich hören heute.

00:08:25: Aber ich will es trotzdem probieren.

00:08:26: und ja, bis immer wir weiterkommen.

00:08:29: Anglizismen sind erlaubt.

00:08:33: Wir haben schon im Vorfeld geschärzt, dass wir einen Test draus machen, aber das machen wir nicht.

00:08:42: Und was machst du hier bei der Firma?

00:08:46: Ich bin Original Architektin und Bauingenieurin und ich bin schon seit sechs und ein halben Jahren bei DTP und für die letzte vier Jahren Managing Director.

00:09:01: Ich bin angefangen eigentlich in der Beratung

00:09:04: vor

00:09:04: Hautsbauden, so in der fruge Phase, und dann vor vier Jahren so langsam übergestiegen in Management.

00:09:14: Und jetzt mache ich manchmal noch ein Projekt, aber nicht mehr so viel, aber ich hoffe, es wird wieder ändern.

00:09:22: Und eine von den Sachen, warum es nicht so geklappt hat in den letzten drei Jahren, ist auch, dass ich ein MBA gemacht habe, Leadership in Sustainability.

00:09:30: Und, ja, ich glaube, das ist so ein bisschen dimmik.

00:09:37: Und wir haben es kennengelernt in Inotain.

00:09:41: Das war ein PhD-Programm von Horizon Twenty-Twenty.

00:09:46: Und DTP war dort ein Industry Partner.

00:09:50: Und ich war ein Scientist-Researcher.

00:09:54: Und dann habe ich das für drei Jahren gemacht.

00:09:56: Und dann, Fabian war immer dort.

00:10:00: Und ... ja, dann haben wir mal geredet.

00:10:02: Und zwei Monate später war ich bald ... Habe ich

00:10:05: eine Bewerbung auf dem Tisch gehabt.

00:10:06: Genau.

00:10:07: Und ich hab der Fabian gefragt und keine Frauen bei DDP arbeiten.

00:10:11: Wie gesagt, es gibt keine.

00:10:13: Und du hast auch gesagt, ich warte auf dein Civic.

00:10:15: Ja.

00:10:16: Und dann hattest du so

00:10:16: ... Ja, okay.

00:10:17: Ja.

00:10:18: Schön.

00:10:19: Und ... du hast dann in Belgien auch studiert?

00:10:22: Ja.

00:10:23: Okay, und was hast du genau studiert?

00:10:25: Ähm ... ist eigentlich etwas, das nicht in ... Deutschland oder Schweiz gibt, ist so Bauingenieurin mit der Architektur.

00:10:34: Aber du kannst eigentlich nachher, ich würde sagen eher Bauingenieur sein, dann Architektin.

00:10:41: Und dann habe ich auch noch I-Tech-Master in Stuttgart gemacht.

00:10:46: Okay.

00:10:46: Und jetzt natürlich auch die gleiche Frage, als was identifizierst du dich heute?

00:10:51: Keine, würde ich sagen.

00:10:53: Sicher kein Architektin, wenn das Problem ist so ein bisschen, wenn ich gräte.

00:10:57: tief sein wollten, dann siehst du direkt so alle Berechnungen dahinter, was klappt, was nicht klappt und der hat die Freiheit nicht mehr.

00:11:07: Aber ja, ich würde sagen, vielleicht eher Bauingenieurin, dann bin ich zwischen die zwei

00:11:19: Hauswählern.

00:11:20: Du musst nicht zwischen, du kannst auch Managerin sein.

00:11:22: Ja.

00:11:23: Das ist immer schwierig zu sagen.

00:11:25: Generalist, vielleicht das.

00:11:28: Das finde ich voll interessant,

00:11:29: dass du sagst,

00:11:30: dass wenn man, dass man dann nicht mehr wie sonst ein Star-Architekt einfach nur so siluenten skizziert und dann

00:11:37: sagt, so soll das Gebäude

00:11:38: aussehen, sondern dass man sofort immer denkt, na ja, Moment, wie soll man das bauen?

00:11:43: Ja, aber das ist auch das Coole, weil ich so angefangen bin bei DTP, werde das Holzbau beraten, komme immer so eine Skizze von

00:11:50: einer Architekt

00:11:52: und dann weiß ich, okay.

00:11:53: Wie haben wir es zu bauen?

00:11:54: Wie sieht es aus?

00:11:56: Die Konstruktion, aber auch die Montage und die Fabrikation usw.

00:12:03: Das war immer cool, als Ingenieur darin zu gucken, aber immer noch als Architektin auch zu sehen, was wurden die Architekten eigentlich?

00:12:10: Was ist wichtig für dich?

00:12:13: Und ja, das hat eigentlich gut gepasst.

00:12:16: Und das ist ja auch eine Leistung, die ihr hier macht, weil das ist ja das, was ich als ... Du siehst, dass das Schweizer Modell des Holzbau-Engineers so kennengelernt hat.

00:12:26: Ja.

00:12:28: Oder ist es, was ihr machen müsst, weil es sonst nicht da ist und dann später eh zu Problemen kommen würde?

00:12:36: Ja, ich ist es eigentlich so gekommen, dass wir bei der digitalen Planung immer so ein bisschen später bei waren und wir wollten etwas entwickeln, dass wir früher dabei sind, so für die Parametrik.

00:12:48: eigentlich anfangen könntest, dass wir irgendwo gucken, wie können wir die Struktur aufbauen und dann auch natürlich mit die parametrische Hintergrund in Kopf.

00:13:03: Die Grundidee ist einfach so ein bisschen, dass wir... Rücken bauen zwischen der digitalen Planung und der digitalen Ausführung.

00:13:10: Ja,

00:13:10: vielleicht, genau, vielleicht fangen wir da noch mal kurz an, was überhaupt Design to Production ist und was ihr macht, dass man irgendwie so ganz, weiß ja, doch ein bisschen abstrakt ist und auch speziell.

00:13:19: Also, ich fahre jetzt nicht viele Büros ein, wie das, was ihr macht oder was Ähnliches zumindest.

00:13:24: Haarstuhlpitche mal deinen Unternehmen.

00:13:26: Wir suchen nach zwanzig Jahren verzweifelt nach einer Einwort-Berufsbeschreibung.

00:13:31: Das sind wir genau drin mit der Redifikation und so was, ja.

00:13:35: Genau.

00:13:36: Also, wie gesagt, Design to Production macht eigentlich genau das, was der Name sagt, nämlich weder Design noch Produktion, sondern das Tool in der Mitte.

00:13:42: Das heißt, wir versuchen, die digitale Planung und die digitale Ausführung möglichst elegant miteinander zu verknüpfen oder Brücken zu bauen oder digitale Ketten zu schmieden oder welche Metapher man auf einmal bemühen will und zwar mit dem Ziel tatsächlich, bis in eine digitale Produktion herunterzukommen.

00:13:58: Das heißt, die Ausführung digital heißt für uns, dass wir Daten bis an die Maschine liefern.

00:14:05: bis an den Leserschneider, bis an die CNC-Maschine, bis an die Fräse, wie auch immer.

00:14:10: Aber das ist ja vor zwanzig Jahren entstanden.

00:14:12: Das ist

00:14:12: vor zwanzig Jahren entstanden.

00:14:14: Da war das alles noch furchtbar neu.

00:14:16: Genau, und weil heute, für mich ist das so logisch mit dem, wie ich die Industrie kenne.

00:14:24: Und das macht vor allem Sinn, dass es zwanzig Jahre alt ist, weil es ja ... Doch ein bisschen, auch wenn du es jetzt beschreibst, ist es ja auch ein bisschen Utopie.

00:14:36: Das ist ein sehr spannendes Thema, weil das im Grunde genommen genau der Punkt ist, über den wir immer noch diskutieren.

00:14:41: Es klingt total logisch, ich habe digitale Daten in der Planung, ich brauche digitale Daten in der Ausführung, also trage ich den USB-Stick damals oder heute schicke ich es per E-Mail oder Download oder wie auch immer.

00:14:52: Oder wenn die Werkstatt, die schmeißen es in die Maschine und hinten putzeln die Teile raus.

00:14:56: Und sobald man ein bisschen genauer hinschaut, merkt man, so einfach ist es ja gar nicht.

00:15:00: Also das merkt man schon, wenn man einen drei D-Drucker versucht, mit drei D-Modellen zu füttern, die da ausdrucken soll, dass halt nicht alles funktioniert.

00:15:08: Und dass man schon ziemlich genauer wissen muss, was man da hinschickt, damit am Ende auch was rauskommt.

00:15:13: Ja, weil Daten ja nicht gleich Daten sind.

00:15:15: Daten

00:15:15: sind nicht gleich Daten.

00:15:16: Also auf dem Niveau Nullen und Einsen, ja und oben drüber, dann hört es ganz schnell auf.

00:15:22: Und da punktt es ein bisschen, dass wir das sehr schnell gemerkt haben.

00:15:26: und wofür man uns kennt, sind diese ganzen relativ wilden, krummen Sonderformen, Projekte.

00:15:35: wo das natürlich sehr offensichtlich ist, weil dann plötzlich irgendwie tausend oder zweitausend oder in unserem größten Projekt, seventy-tausend unterschiedliche Einzelteile produziert werden müssen.

00:15:45: Ja, einzigartige Einzelteile.

00:15:47: Individuelle Einzelteile.

00:15:48: Und das Schöne ist natürlich, dass es in der digital gesteuerten Produktionsmaschine ziemlich wurscht, also ob sie tausend gleich oder tausend unterschiedliche macht, solange sie das richtige Material und die richtigen Daten vorne reinkriegt.

00:15:59: Und das heißt, der Flaschenhals verschiebt sich eigentlich nach vorne.

00:16:03: von der Produktion in die Planung.

00:16:05: Irgendeiner muss da versorgen, dass diese Daten da ankommen.

00:16:08: Ja, das sind ja zwei Flaschenhälte dann.

00:16:10: Der eine ist davor und das andere ist ja danach.

00:16:12: Die Montage und die Montagesequenz.

00:16:14: Genau.

00:16:14: Und die Logistik.

00:16:15: Das kommt

00:16:15: dann auch noch so unter.

00:16:17: Möglichst die Dinger so produzieren werden, dass man sie nachher auch noch elegant zusammenbauen

00:16:21: kann.

00:16:22: Und

00:16:25: möglichst einfach vielleicht auch wieder auseinanderbauen irgendwann mal.

00:16:28: Und wir machen das im Grunde genommen.

00:16:31: Oder das war die ursprüngliche Idee, wir lösen diesen ersten Teil, indem wir einfach sagen, wir haben keine Lust, diese digitalen Daten normal mit der Hand zu modellieren, durch Mausklicken in einem Dreidemodellierungsprogramm, sondern wir versuchen das zu programmieren oder zu automatisieren.

00:16:50: Das heißt, wir versuchen zusammen mit den beteiligten Architekten, Ingenieuren, Fertigungsspezialisten eigentlich die Regeln da drin zu finden, die in kleine digitale Programme Skrips zu übersetzen und dann die die Tools dazu zu bringen, dass sie eigentlich auf Knopfdruck diese tausend Einzelteile sauber produzieren.

00:17:09: Das nennt man parametrische Plan.

00:17:11: Wie ist es jetzt nach zwanzig Jahren?

00:17:12: Habt ihr jetzt den meisten Tools oder müsst ihr bei jedem Projekt eigentlich von vorne fassen?

00:17:16: Ja und nein, es ist so, dass wir uns natürlich einen gewissen Grundstock an Tools geschaffen haben, mit dem wir immer wieder arbeiten.

00:17:27: Es ist auch so, dass natürlich die Entwicklung gestehen geblieben ist, als wir angefangen haben, so was wie Grashopper zum Beispiel noch nicht.

00:17:33: oder andere Visual-Programming-Interfaces, also Spaghetti-Code-Programmierung, mit dem man zusammenstecken kann.

00:17:43: Das war alles Hardcore-Scripting.

00:17:45: Da gibt es inzwischen neue und andere Möglichkeiten, die das teilweise einfacher machen.

00:17:51: Aber ganz ehrlich, die Herausforderung war eigentlich nie wirklich die Programmierung.

00:17:55: Die Herausforderung ist hier regelmäßig im Chaos zu finden.

00:17:58: Und das ist eigentlich das, was wir, glaube ich, ganz gut können und wofür wir auch die Expertise auf vielen Gebieten brauchen.

00:18:07: Das ist ein relativ interdisziplinäres Team hier von Architekten, Ingenieuren, Holzbauern, Informatikern, wobei ich war lange der einzige Informatiker in der Firma, um tatsächlich zusammen im Projekt rauszufinden, nach welchen Regeln funktioniert das Ganze eigentlich.

00:18:23: Kannst du ein Beispiel nennen für Einmal so diese eine Regel im Chaos.

00:18:31: Na ja, da hängen so ein paar Posten an der Wand, wenn ihr euch umschaut, das sind alles Projekte von uns, die sehen alle fachbar kompliziert aus.

00:18:36: Aber im Grunde genommen ist es schon so, dass die Teile, die da drinstecken, alle individuell sind, aber sie funktionieren alle nach den selben Regeln.

00:18:43: Und auch die Knotenpunkte, mit denen sie miteinander verbunden sind, haben alle unterschiedliche Winke oder Formen und unterschiedliche Anzahlen von Schrauben drin.

00:18:54: Aber wir wollen nicht die einzelne Schraube da reinsetzen, weil bei einem Projekt wie dem Swatch Headquarter in Biel werden es dann hundertfünfzigtausend einzelne Verbindungsmittel, die da irgendwie rein müssen, sondern wir würden gerne zusammen mit den Ingenieuren eine Regel entwickeln, die da heißt, wenn sich die zwei Träger in dem Winkel treffen und ihr wollt da Verbindungsmittel rein haben, wie sieht die Regel aus, damit wir die automatisch da reinsetzen können.

00:19:16: Wie viel braucht ihr?

00:19:17: An welchen Knoten sind dann auch noch unterschiedlich?

00:19:20: Und wie machen wir das?

00:19:22: Und der Trick ist natürlich dabei, dass es schon noch Arbeit ist, diese Skript oder diese Software, diese Tools zu schreiben, aber dass man natürlich erstens Effizienz rausholen kann.

00:19:35: Also wir sind momentan zwölf Leute und das haben eigentlich nie mehr als zwei Leute an einem Projekt gleichzeitig gearbeitet, egal wie groß es war.

00:19:45: Wisdom.

00:19:47: Wisdom war ein bisschen mehr.

00:19:51: Und es passieren einfach auch weniger Fehler dabei.

00:19:54: Also wenn Fehler passieren, dann sind alle falsch.

00:19:58: Gut.

00:19:59: Ist das eigentlich, also vielleicht glaube ich jetzt gerade vor, aber ich finde, es passt so gut.

00:20:02: Inwiefern disruptiv verändert sich das gerade bezüglich KI und diesen Coding-Fähigkeiten?

00:20:10: Das ist eine super spannende Frage.

00:20:13: Ich bin super gespannt, was KI angeht und wir versuchen da auch ein Auge darauf zu haben.

00:20:18: Am Ende ist es dann doch gerade am Bau immer die Frage, wer hält den Kopf hin, wenn es schief geht und übernimmt die Verantwortung dafür.

00:20:25: Und wir bewegen halt einfach nicht nur Bits und Bytes, sondern am Ende Atome und zwar in größeren Mengen, also nicht wir selber, aber aufgrund der Daten, die wir zur Verfügung stellen, werden größere Mengen an Material kurz und klein gefraest und müssen dann zusammenpassen und auch ein paar Jahre stehen bleiben danach.

00:20:41: Und wir müssen die Verantwortung dafür übernehmen, dass die Daten, die wir liefern dementsprechend was angefragt ist und dass sich nicht die CNC-Maschine selber in Finger schneidet, wenn sie es zu produzieren versucht.

00:20:54: Und dass es nachher auch zusammenpasst.

00:20:56: Und das ist im Grunde genommen die Herausforderung mit KI am Bau.

00:21:00: Das funktioniert prächtig in frühen Phasen, wo eh noch alles unscharf ist.

00:21:03: Aber am Ende müssen wir einfach Daten liefern, die relativ rasiermäßig scharf genau dahin laufen, wo sie hin sollen.

00:21:11: Und wir müssen da gerade stehen, dass es passiert.

00:21:14: Und so lange die KI nicht sagt, okay, mach ich.

00:21:16: Ja, ich übernehme bei der Verantwortung.

00:21:19: Aber

00:21:19: das ist ja auch wieder kurzgegriffen, zu sagen, ja, die KI ist gibt es jetzt und die kann alles machen.

00:21:23: Aber es gibt doch bestimmt bei euch im Alltag tausende Anwendungsfelder für Kleinigkeiten.

00:21:28: Also sie

00:21:29: wird natürlich in der Programmierung eingesetzt.

00:21:32: Gut bereinigen und alles Mögliche.

00:21:34: Hopilot

00:21:35: läuft hier auch.

00:21:38: Und andere Sachen.

00:21:41: Also da ist es total hilfreich und bringt uns auch weiter.

00:21:44: Aber ich glaube, man muss die Vorstellung da relativ gut auseinanderhalten.

00:21:47: Also Mittel zum Zweck.

00:21:50: Ich bin relativ zuversichtlich, dass wir nicht so schnell durch KI komplett ersetzt werden.

00:21:56: Ja, aber kommt jetzt noch das andere dazu, eben die ganze Kommunikation und das Management rum, oder?

00:22:01: Das ist ja sicher auch...

00:22:04: Am Ende muss einer den Kopf hinhalten.

00:22:07: Im Zafesfall bin ich das.

00:22:09: Ja, aber dieses Beschreiben und so was von dem Objekt, von dem Knotenpunkt oder so was, ihr müsst ja da mit Menschen drüber erst mal sprechen.

00:22:18: Und habt ganz viel Kommunikation darum.

00:22:20: Das ist ja nicht gekriegt für ein irgendwie ein D-Modell, das sich irgendwie jemand ausgedacht hat und sagt ja, wir so.

00:22:28: Aber vielleicht ist das die richtige Frage.

00:22:30: Wie läuft ein typisches Projekt ab?

00:22:34: Wie läuft ein typisches Projekt ab?

00:22:35: Gibt es das typische Projekt?

00:22:36: Und vielleicht noch mal zuerst zurück, sorry, weil, also, dass ich mich zum Anfang zurückspringen vor vor zwanzig Jahren, also, ihr seid irgendwie gestartet.

00:22:47: Und jetzt, weil ich, ich kenne euch eben auch für diese ganzen krummen und schiefen elaborierten Projekte, ist es wirklich das was ihr macht exklusiv ist es euren nische geworden oder hat sich diese diese forschung das kann mir schwerforschen dass das auch die idee war als ihr gestattet habt, dass

00:23:07: sie die idee war tatsächlich digitale planung und ausführung miteinander Erstmal auch Material und spezifisch, dass wir jetzt irgendwie so in der Holzbau-Ecke gelandet sind, ist eigentlich ein glücklicher Zufall, war nicht geplant.

00:23:22: Wir haben einfach sehr schnell gemerkt, dass die die Hölzinnen, was die Digitalisierung angeht, den anderen ziemlich malenweit voraus sind und wir haben auch ein bisschen Glück gehabt, im richtigen Moment die richtigen Leute kennenzulernen natürlich.

00:23:34: Aber der Plan war tatsächlich zu sagen, wo können wir diese Verknüpfung haben?

00:23:38: und da haben sich erst mal diese wilden Projekte angeboten, wegen Anzahl unterschiedlicher Teile, die sonst niemand in den Griff gekriegt hat, vernünftigerweise.

00:23:50: Uns ist natürlich aber sehr bewusst geworden über die Zeit, dass das irgendwie nur ein verschwindender Anteil dessen ist, was tatsächlich da draußen gebaut wird.

00:23:57: Also, neunundundzig, neunneun Prozent aller Gebäude sind dann doch irgendwie recht wie Glück.

00:24:03: Und wir haben uns überlegt, hey, das kann eigentlich nicht sein, dass wir immer in dieser Formel-I-Ecke stecken bleiben.

00:24:09: Wie kriegen wir denn diesen Hohau auf die Straße?

00:24:11: Kann man da auch dauerhaft wirtschaftlich agieren in nur so Formel I Champions League-Spezial-Leuchten?

00:24:16: In der Größe,

00:24:17: die wir haben, funktioniert das offensichtlich einigermaßen.

00:24:21: Also ich glaube, damit klickst du natürlich kein zweihundert Mann Büro irgendwie beschäftigt über die Zeit.

00:24:28: Oder zumindest für uns war es nicht möglich.

00:24:31: Wir haben aber auch nicht wirklich danach gesucht, muss ich ganz ehrlich sagen.

00:24:35: Aber die Idee war natürlich schon klar, also wenn du nur ein Prozent oder weniger von dem, insgesamt von dem, von dem Marktbedienst, der um dich rum ist, wäre natürlich schön mal ein bisschen über den Tellerrand zu schauen.

00:24:46: Und das Spannende war, wir haben es versucht, also wir haben vor ein bisschen mehr als fünf, sechs Jahren mal versuchten, wirklich rechtwinkliges Programm direkt durchzuziehen.

00:24:57: Zweihundertfünfzig Wohnungen auf acht Etagen hier in der Nähe in Wintertour im, im Lokstadtareal.

00:25:05: Auch an der Stelle, wo es darum ging, digitale Planung in die Werkstattplanung für den Holzbauer zu bringen mit parametischen Mitteln und wir sind krachend gescheitert.

00:25:17: Was ist da die Herausforderung bei dem rechtdenklichen Gebäude?

00:25:21: und was machen, was nimmt die gängige Software in der Arbeitsvorbereitung beim Holzbauer, macht er nicht mit?

00:25:29: Weil

00:25:30: die liefern ja Listen.

00:25:31: Es gibt ja einen Export mit Listen, mit Bub und Betelldateien und in den Programmen ist es ja auch relativ egal, wie viele einzigartige Elemente da sind und wie viele nicht.

00:25:43: Die Frage ist ja, wie kann man sich, wie kann man wieder, wie kann man gleiche Elemente machen, oder?

00:25:49: Ja und nein.

00:25:50: Also es geht eigentlich bei uns immer noch weniger um tatsächlich gleiche Elemente, also Serienproduktion.

00:25:58: Herkömmliche Tricke ist irgendwie Produktivität zu erhöhen, ist okay, man hat nie nur einen, ich mach gleich tausend.

00:26:03: Die sehen alle gleich aus.

00:26:04: und wenn ich den Prozess einmal am Laufen hab, dann, ich höre die Stückzahl, das ist der günstigste.

00:26:11: Und das ist ja der Punkt, wo wir eigentlich ganz gezielt versuchen, davon wegzukommen und sagen, wir machen sowas wie Mass-Customization, also die Dinge funktionieren alle nach den gleichen Regeln dürfen, da war alle unterschiedlich sein.

00:26:21: Und der Knackpunkt dabei ist, die Regeln zu finden.

00:26:25: Und was uns beim Krokodil, so ist das Projekt, ein bisschen das Kreuz gebrochen hat, ist, dass wir relativ spät in den Prozess reingekommen sind, dass das Projekt relativ wenig aufgeräumt war und relativ wenig koordiniert war.

00:26:38: Und ich gebe euch ein Beispiel.

00:26:39: Wir haben bei SWATCH eine Fassade gebaut mit elf tausend Quadratmetern Holzbau, Gitterschale unten drunter und zwei tausend achthundert Fassade-Elemente oben drauf.

00:26:50: Die sind alle unterschiedlich und sie sind alle krumm.

00:26:52: Keins ist wie das andere, alle sind gekrümmt.

00:26:55: Insgesamt stecken in der Fassade allein von sechzigtausend Einzelteile.

00:27:01: Diese zwei tausende Fassade Elemente davon gibt es neun unterschiedliche Typen.

00:27:06: Glas, ETF, EOPARK, mit PV, ohne wie auch immer.

00:27:09: Und es gibt neun unterschiedliche Verbindungsdetails zwischen Fassade und Holztragwerk.

00:27:16: Und die haben wir parametrisiert und dann ist es irgendwie durchgeflutscht.

00:27:20: Und bei dem Krokodil haben wir tausend wunderbare rechtwinkelige Fenster, auch ein paar unterschiedliche Typen und wir haben insgesamt am Ende über neunzig verschiedene Fensteranschlussdetails gehabt.

00:27:32: Und das heißt, wir haben den Rationalisierungsfaktor Unterschied eins zu dreißig ungefähr.

00:27:36: Da drin.

00:27:38: Beim einen hast du dreihundert Teile, die mit derselben Regel erschlagen sind.

00:27:41: Und beim anderen hast du noch zehn Teile, die mit derselben Regel erschlagen werden.

00:27:44: Und irgendwann ist der Break-even erreicht, wo es einfach keinen Sinn mehr macht, irgendeinen Tool zu programmieren und irgendeine Parametrige aufzubauen, weil du bist schneller mit der Hand.

00:27:53: Oder du bist genauso langsam, wie du immer warst, mit der Hand.

00:27:57: Genau, weil das ist ja dann wieder der, beim Holzbauer sitzt dann ein kompetenter Mensch in der Arbeitsvorbereitung und er zeichnet es durch.

00:28:03: Der geht sein Gebäude durch und er zeichnet es durch.

00:28:05: Der hat ja auch vielleicht Blöcke und so was und so.

00:28:09: Der macht das.

00:28:10: Genau.

00:28:10: Und wir versuchen eigentlich den Schritt eines nach vorne zu ziehen und zu sagen, hey, wo können wir denn möglichst viel wegwerfen?

00:28:17: an Sonderfällen.

00:28:18: Und wie kriegen wir die über einen Kamm gezogen, so dass sie nicht alle gleich sind, aber zumindest hier nicht.

00:28:24: Also eigentlich

00:28:24: eine Frage, die die ganze Holzbaubranche bewegen sollte.

00:28:29: Und das war eigentlich auch unser Video.

00:28:30: Es kann ja nicht sein, dass man die Tricks, die wir da anscheinend einigermaßen erfolgreich in diesen krummen Geschichten anwenden, dass man die nicht auch in den rechtwinkeligen anwenden kann.

00:28:39: Und dann haben wir aber sehr schnell und auch sehr sehr schmerzhaft gemerkt, dass diese Formel-Einsprojekte sind eigentlich ein bisschen die Low-Hanging-Fruit, wenn es um die Digitalisierung im Bauwesen geht, weil wenn Shiguruban diese Handskizze bringt und sagt, wir machen jetzt so einen... Krummenwurm, der da über zweieinhalb Meter durch die Stadt geht, dann wissen alle, vielleicht kriegen wir es mit Bordmitteln nicht hin und müssen ein bisschen aufpassen, ein bisschen nachdenken, neue Lösungen finden, vielleicht mal so einen komischen kleinen Büro aus Zürich zuhören.

00:29:10: Und bei den schlechtwinkeligen Produkten wissen wir ja alle, wie es geht.

00:29:15: Also hat der schon immer funktioniert.

00:29:17: Und wir tun uns sehr, sehr schwer, die Diskussion überhaupt zu laufen zu kriegen.

00:29:22: Auch weil natürlich die Prozesse sind eingefahren, die Abläufe sind eingefahren, mehr oder weniger.

00:29:27: Eigentlich weiß jeder, was er zu tun hat, in welcher Reihenfolge gestritten wird, dann aber immer noch genug.

00:29:32: Und die Chance einzusteigen, zu sagen, wir könnten mal was Neues probieren, sind bei Projekten in der Größenordnung, wie wir es da zu tun haben, natürlich relativ gering.

00:29:44: Weil auch das wirtschaftliche Risiko dann da ist.

00:29:48: Und habt ihr dann nach dem Krokodil noch andere ähnliche Projekte gemacht?

00:29:52: Noch

00:29:53: eine.

00:29:53: Noch eins, ja.

00:29:54: Wir haben noch The Cradle in Düsseldorf gemacht.

00:29:56: Das ist nicht ganz rechtwinklig.

00:29:58: Da hat es ein paar Diagonalen drin.

00:30:00: Da waren sonst auch eigentlich nur gerade Teile.

00:30:02: Und habe ich dieses Jahr fertiggestellt geworden?

00:30:04: Ja,

00:30:05: letztes Jahr.

00:30:06: Aber jetzt ist so alle Prizes.

00:30:10: Ja, ich hab nämlich noch nicht so so viel... Also, war

00:30:13: aufspannend.

00:30:13: Eigentlich waren die Reaktionen auf dieses... Eigentlich scheitern, war eigentlich zwei verschiedene.

00:30:20: Also, eine ist dann gesagt, okay, wir machen wieder nur Krumm ist zurück.

00:30:24: Das können wir.

00:30:25: Und da haben wir auch inzwischen die Chance, ein bisschen früher in den Prozessereien zu kommen.

00:30:32: Eben durch die zwanzig Jahre?

00:30:34: Eben durch die zwanzig Jahre und man könnte ein Trosschen und versuchen, also... Der Punkt ist einfach, jeder kennt es.

00:30:41: Wenn man am Sonntagabend ins Kinderzimmer räumt und die Legos stehen kniehoch und man sagt, es wird aufgeräumt, dann wird es schwierig.

00:30:47: Man muss irgendwie ein bisschen dabei bleiben, muss kontinuierlich machen.

00:30:51: Und das heißt, eigentlich ist es sehr, sehr schwierig.

00:30:54: Ich wollte alle draußen erzählen, wie die zur Seite.

00:30:57: Oder die schwierig

00:30:58: am Ende dann mit der Schaufel auszumisten, sondern in so einem dann doch relativ komplexen Prozess wie Architektur, Entwurf, Konstruktion, Bau und Plan.

00:31:06: Bleibst du entweder von Anfang an dabei und sagst, müssen wir diesen einen Sondervoll jetzt wirklich noch machen?

00:31:11: Nur weil ihr keine Lust habt irgendwie nochmal drüber nachzudenken oder kriegen wir den noch los?

00:31:18: Und wenn du da eine Sekunde nachlässt, dann hast du am Ende einfach viele Sonderfälle, die du eigentlich wieder mit der Hand lösen musst.

00:31:26: Und je früher du damit anfängst, desto einfacher wird das am Ende.

00:31:31: Und es klingt am Anfang immer alles ganz einfach.

00:31:33: und dann sagen wir machen wir halt noch einen Spezialknoten, weil er muss jetzt mehr Last oder Brandschutz oder sonst irgendwas können.

00:31:41: Und dann machen wir morgen noch ein und am Ende noch ein.

00:31:45: Und diese ganzen Knoten und darüber reden wir eigentlich müssen ja eigentlich durchgefädelt werden bis in die Produktion und die Montage machen.

00:31:51: Vorfertigungen, das heißt, wir produzieren diese Teile nicht auf der Baustelle, sondern irgendwo in einer trockenen und geheizten Fabrikhalle, weil die Maschinen, die das machen, möchten gar nicht auf die Baustelle.

00:32:05: Und das heißt, wir haben alle Details für Verbindungen und so weiter auch schon dran und die müssen auf der Baustelle zusammenpassen im Millimeterbereich eigentlich.

00:32:15: Wir haben nicht mehr die Chance, dann irgendwo den Kernbohrer auszupacken oder sonst irgendwas, sondern entweder das passt oder es ist richtig ärgerlich.

00:32:23: Und das heißt, um da diese ganzen Schrauben und Verbindungsmittel an der richtigen Stelle so rein zu packen, dass die nachher zusammen passen, muss ich im Grunde genommen einfach dieses Frontloading machen und muss rechtzeitig darüber nachdenken, weil ich kann es nachher nicht mehr.

00:32:38: Und das ist dann der Punkt, wo es spannend wird in der Diskussion.

00:32:43: Und das ist dann auch nicht mehr die technische Frage, welche Tools benutzt ihr eigentlich?

00:32:47: total egal.

00:32:48: Wir benutzen ein total simples, einfaches, billiges Tool wie Rhino als Modellierer und alles, was es nicht kann, machen wir selber oben drauf.

00:32:57: Darum geht es gar nicht.

00:32:58: Die eigentlich Herausforderung ist immer diese Diskussion, um wie machen wir es eigentlich?

00:33:04: und je früher wir die starten, desto einfacher wird es am Ende.

00:33:09: Und das heißt aber ihr seid zurück bei den krummen Dingern.

00:33:12: Wir sind, was die Planung angeht, dezidiert ein Stück weit zurück bei den krummen Dingen.

00:33:16: Aber was wir gemerkt haben, ist, dass wir uns darauf verlassen müssen, dass es irgendwie Systematik und Regeln gibt, ist im Standardbauprozess tatsächlich sehr, sehr, sehr schwierig durchzusetzen.

00:33:27: Da kämpft der ganze Holzbau im Moment auch damit.

00:33:30: Aber es gibt gewisse Dinge und gewisse Strömungen, auf die wir uns sozusagen, an die wir uns, mit denen wir uns sofort gut verstehen.

00:33:39: Es gibt dieses Stichwort von der Produktifizierung des Bounds.

00:33:42: Das sagt, es macht auch keinen Sinn, jedes Mal alles neu zu erfinden.

00:33:45: Es wäre doch schön, wenn wir mal ein paar Dinge regelmäßig wiederverwenden würden.

00:33:48: Vielleicht nicht dasselbe Haus überall hinstellen, aber den selben Anschluss von Fenster an Holzbau-Element immer wieder verwenden oder andere Dinge.

00:33:59: Und wir suchen eigentlich, und das ist jetzt auch der Teil des Konsulting-Jobs, eigentlich ganz gezielt, nach denjenigen, die versuchen, systematisch zu bauen.

00:34:08: Das können Fertighaus-Hersteller sein, für die wir jetzt zum Beispiel Konfiguratoren gebaut haben schon, das können Anbieter von irgendwelchen Standardlösungen sein.

00:34:16: Ja, wir sagen, wir müssen das in Regeln packen, weil wir eigentlich industriell, aber Mass Customers vorfertigen wollen, uns fehlen die Tools dazu, uns fehlt sozusagen das Know-How dazu, da reinzugehen.

00:34:27: Und das versuchen wir momentan relativ gezielt, die vorwärts zu bringen, weil wir merken, wenn es ist im Endeffekt einfach eine Frage von Angebot und Nachfrage, und wir versuchen den jetzt von der Angebotsseite ein

00:34:40: Stück weit auf.

00:34:41: Ja, das ist erstmal was gibt wie bei DVD und Blu-ray, oder HD-DVD und Blu-ray,

00:34:46: das ich

00:34:47: dann durchsetzen kann.

00:34:48: Aber es muss erstmal was geben, weil wir haben das auch schon in vielen Gesprächen so gehabt.

00:34:52: Das ist ja eben das... das große Problem des Holzbaus ist, er kann ja individuell, ein bisschen andersherum.

00:34:58: das große Problem, was da immer wieder auch, glaube ich, so wiedergegeben wird, ist, dass wir bauen immer wieder einen Prototypen.

00:35:06: Und dann, ja, Holzbauwissen kommt früh rein, das hilft ja schon mal alles, aber dann werden für jedes Projekt doch wieder irgendwelche Details entwickelt und dann Wenn es dann übergeben wird, ein Holzbauer, dann sagt er an den Moment, ich habe meine, das heißt so.

00:35:21: Und das ist bei jedem Holzbauer wieder, kann das anders sein?

00:35:25: Oder die haben, verwenden andere, spezifische Produkte, haben andere Zulieferer und dadurch gibt es eben wieder eine unfassbare Variante.

00:35:32: Und am Ende ist es dann eben so, dass da irgendwo eine Person sitzt in der Arbeitsvorbereitung und die das einfach nochmal kurz von A bis Z durchzeichnet.

00:35:40: Und dann, komm ja bitte, die mehr kosten, weil die sich z.B.

00:35:43: der Sachen auf, die man eigentlich anders machen muss, sondern das verändert die Geometrie und

00:35:47: so weiter.

00:35:49: Der Holzbauer bekommt ein schönes Bimmodell aus der Planung, guckt es an, schmeißt es weg und macht es in seiner Branche Software, wie auch immer, die heißt und welche Farbe die immer hat, einfach nochmal seinen Produktionsmodell von Grund auf neu, damit sie in die Produktion der Montage geben kann.

00:36:07: Wir haben das auch im Nachgang zu diesem Projekt in Winterthur, waren wir in einem Forschungsprojekt mit den Hochschulen in Luzern und Biel.

00:36:16: Mit drin, als Industriepartner, Bimboot und haben uns das genau an der Stelle angeschaut, zusammen mit auch zwei Holzbahnen, um Architekturbüro und anderen.

00:36:26: Und der Outcome ist eigentlich, es wäre doch schön, wenn wir eigentlich mal erst mal definieren würden, was der Ausführende eigentlich gerne an Daten hätte.

00:36:36: Also wir reden immer von Pullplanung, wenn es dann darum geht, in der Letzteschaft an, was in welcher Reihenfolge auf die Baustelle kommt.

00:36:42: Bei den Daten machen wir aber nach wie vor Push.

00:36:45: Also irgendeiner denkt sich, oh, haben wir schon immer so gemacht, das machen wir ein EFC-Modell und schieben sie in die Pipeline rein und dann werden die das schon brauchen können.

00:36:52: Mit all den Sachen, die da drin sind, wie gut oder schlecht aufgeräumt die sind.

00:36:58: Und was dann herauskommt, ist, wie gesagt, es landet im Papierkopf in wahrscheinlich neunundneinzig Prozent der Fälle.

00:37:04: Und der Punkt wäre eher zu sagen, hey, was würden sich die denn wünschen, dass sie kriegen?

00:37:09: Und da konnte es uns da was ein bisschen, eigentlich würden sie gern weniger haben, dass dafür besser.

00:37:16: Also eigentlich genau keine siebzehn Wandschichten im Aufbau, die aus der Plane rauskommen, weil am Ende, genau wie du sagst, ja, kommt dann Eder aus für und sagt, nee, die Platte nehmen wir nicht, weil die klingen wir gar nicht, die haben wir nicht auf Lager, wir nehmen immer die andere.

00:37:30: Whatsoever.

00:37:32: Und diese ganze Detailierung und auch die ganzen Nachweise, die dann wieder gebraucht werden, macht sowieso der Ausführende am Ende noch mal neu.

00:37:40: Wäre doch schön, wenn der eigentlich ein relativ undetaliertes dafür aber um so saubereres und präziseres Modell irgendwie reinkriegen würde, dass er tatsächlich als Grundlage nehmen könnte.

00:37:50: Und das ist das, was wir machen.

00:37:52: Wir machen aus undetalierten, detaillierte Modelle.

00:37:55: Indem wir ein Skript, ein Programm drüber laufen lassen, dann sagt er, ich nehme das Undeteilierter als Input, mache irgendwie eine Parametric Magic und am Ende kommt das Detailierter, das ist dabei raus.

00:38:06: Hundertfünfzigtausend Schrauben als Mutsch.

00:38:08: Und eigentlich würden die das auch gerne so machen, damit das was reinkommt, ist immer nicht genau und gut genug.

00:38:13: Und was können denn so, vielleicht mal an Evie die Frage, was können denn Leute, die jetzt klassisch Architekten sind, so daraus lernen, irgendwie aus diesen Problemen oder... Planende generell?

00:38:27: Ja, vielleicht mal kurz noch.

00:38:30: Wo dem Planung eigentlich anfängt, gibt es da ein Holzbauberatung, wo dann die Skizze angucken und mehr die Struktur auch angucken und von meiner Erfahrung dort natürlich Holz kann alles, aber du musst das planen.

00:38:44: Das ist wichtig.

00:38:45: Und andererseits auch früher dabei gibt es... Weniger Kopfschmerzen natürlich.

00:38:56: Für euch oder für den Plan?

00:38:58: Klar für alle.

00:39:01: Das ist wirklich wichtig.

00:39:03: Aber das

00:39:03: ist doch bekannt inzwischen, oder?

00:39:05: Muss es dir bekannt?

00:39:06: Die Holzbau-Expertise muss früh rein.

00:39:08: Das ist doch für alle Kamel.

00:39:09: Es ist schwierig,

00:39:10: immer Frucht dabei zu sein.

00:39:13: Die Leute, die zusammengearbeitet sind, ist es schon klar.

00:39:17: Aber vor allem neue Leute.

00:39:19: Es ist wirklich schwierig in Kopf auch so, dass die... wahrscheinlich Geld sparen und das ist auch wichtig ist, einen effizienten Holzbau zu haben.

00:39:33: Und ja, das ist wirklich so...

00:39:37: Also das sagt natürlich jeder Konsultant.

00:39:40: Ihr müsst mich jetzt einkaufen, weil umsonst gibt es die Leistung natürlich nicht und dann wird alles viel einfacher und günstiger am Ende.

00:39:46: Also von daher bin mir dessen sehr bewusst, dass es natürlich auch in der Geschichte, die man richtig erzählen und auf die andere Seite kriegen muss, was es glaubt.

00:39:52: Ja, deswegen habe ich es ja eingewandt gerade, weil es ist doch Konsens inzwischen in der Holzbaublasen.

00:39:58: Ja, die Frage ist einfach, was bedeutet das?

00:40:01: Und ich glaube, dass es... Sinnvoll ist, nicht irgendwas zu planen und dann zu versuchen, das auf Holz sozusagen umzuschwenken.

00:40:13: Das glaube ich ist inzwischen einigermaßen Konsens.

00:40:16: Aber die Frage ist auch in welcher Bubble.

00:40:18: Und solange das nicht in der Bubble der Projektentwickler tatsächlich die vorherrschende Meinung ist, werden Projekte einfach mal entwickelt.

00:40:25: Material unabhängig.

00:40:27: Dann kommt irgendjemand und sagt, oh, Holz wäre noch cool, weil wir müssen irgendwelche ESG-Requirements erfüllen.

00:40:34: Aber

00:40:34: dann auch die Kenntnisse von Holz ist nicht immer da.

00:40:37: Ich bin Architekner, aber auch nicht bitte Ingenieure.

00:40:39: Und dann hast du Details und Bauwerken, die eigentlich nicht funktionieren oder die nicht effizient sind.

00:40:46: Und das, glaube ich, ist ein ganz wichtiger Punkt, der auch in die Ausbildung rein muss.

00:40:51: Ich war an der TU in München, ich kenne Hermann Kaufmann, der inzwischen emeritiert ist und mein Lieblingssatz ist Holzbaudestipliniert.

00:40:59: Und das glaube ich ist ein bisschen der Punkt.

00:41:00: Es gibt gewisse Dinge, die sind den Holz einfacher und es gibt aber auch gewisse Dinge, die sind den Holz komplizierter umzusetzen.

00:41:07: Also diese ganze Geschichte mit Vor- und Rücksprung an den Lodgen und Innenraum, Außenraum und wie auch mal, ich wüsste, worüber ich spreche, ist einfach eine Sache, wo man sagt, okay, wenn meine Architektur im Sinne von das Gebäude in seinem Grundrissen, in seinem Aussehen, in seiner Funktion darauf beruht, dass ich das brauche, dann werde ich Probleme generieren im Holzbau.

00:41:30: Wenn ich eine möglichst glatte Fassade irgendwie aus dem Hintpack habe, habe ich im Holzbau weniger Probleme.

00:41:35: Wenn ich konstruktiven Holzschutz ordentlich im Griff kriege, habe ich weniger Probleme.

00:41:39: Wenn ich weniger Schnittstärken zwischen Innen- und Außenraum habe, habe ich weniger Probleme.

00:41:44: Wenn ich die Spannweiten im Griff habe, habe ich weniger Probleme.

00:41:47: Aber es hat alles wieder Rückwirkungen auf... Früher Projektphasen und Projektentwicklung und Quadratmeter, die verkauft werden an irgendwem schon, bevor sie gebaut sind.

00:41:58: Und solange das da nicht angekommen ist, wird es einfach schwierig.

00:42:01: Aber da sind wir bei einem ganz anderen Thema, mit dem haben wir tatsächlich nur am Rande zu tun, aber das müssen wir auch verstehen, um in der Beratung reingehen zu können und zu sagen, hey, wir wissen, was ihr bauen wollt.

00:42:14: Wir wollen es eigentlich nicht nur ... Wir wollen es nicht dümmer machen, sondern wir wollen es eigentlich einfacher machen.

00:42:19: Und zwar nicht nur im Blick auf da, wo wir jetzt gerade stehen, sondern im Blick auf den ganzen Prozess, der ja noch kommt, die nächsten drei Jahre, bis das Ding da steht.

00:42:28: Und das ist so ein bisschen die große Herausforderung dabei eigentlich.

00:42:31: Habt ihr eigentlich das Gefühl, weil es auch diese Diskussion Holzbombers eher integriert werden, so immer dauerhaft gibt?

00:42:38: Habt ihr das Gefühl, dass das immer nicht passiert, weil die Leute oder die Investoren oder Bauherren, weil wir auch immer... Keine Lust haben sich so richtig in den Holzbau reinzudenken und das eher so ein bisschen als, sag ich meine, schöne nach Nachhaltigkeit aussehende Fassade.

00:42:51: immer nur denken?

00:42:52: oder warum liegt es, dass dann letztlich das dann doch nie passiert, dass der Holzbau so wirklich früher dazu gewollt wird.

00:42:59: Schwierig zu sagen, also man kann es ihnen ja auch nicht wirklich vorwerfen.

00:43:04: Also für einen Immobilienentwickler besteht das Projekt erst mal aus einem sackvollen Excel-Schied.

00:43:12: Und muss sich rentieren, weil sonst kann er kein Geld einsammeln dafür.

00:43:16: Und da gibt es natürlich, je weniger Einschränkungen es gibt, desto besser für ihn.

00:43:22: Dann macht er das, was er immer machen konnte.

00:43:24: Und das ist, glaube ich, die Herausforderung, der wir uns ein Stück weit auch stellen müssen.

00:43:28: Auch jetzt im Anführungszeichen Standard Holzbau ist zu verstehen, wie werden eigentlich Entscheidungen getroffen an welcher Stelle?

00:43:37: Und wie kann ich die gewissen Vorurteile, die sich da überfestigt haben, Holzball ist fünfzehn Prozent teurer, wie kann ich die eigentlich entkräften, aber nicht auf die Art und Weise, dass ich dann irgendwie sage, ja, aber wenn du vorher so einfach sagen, okay, ich verstehe dein Problem, jetzt lösen das mal gemeinsam.

00:43:55: Wie musst du neu an die Sachen herangehen?

00:43:57: Und bei der Planung ist es genauso, eigentlich.

00:44:00: Weil ich hab trotzdem das Gefühl in den letzten fünf Jahren, dass das ganz geändert ist.

00:44:04: Ja.

00:44:05: Also wird besser, auf jeden Fall.

00:44:06: Viel besser.

00:44:07: Und auch so Sachen wie im Baden-Mürttemberg, dass die Erfliche gebauten auf nachherte Materialen gebauten, muss man nur so hilft Zubewerke.

00:44:16: Gibt's auch in Frankreich und andere Länder.

00:44:18: Und das ist wirklich, das hilft natürlich.

00:44:20: Und wenn du viele Holzbauten siehst, auch die spezielle Holzbauten, dann haben Leute auch mehr im Kopf, dass es... Es gibt.

00:44:28: Ja, dass es gibt, aber dass es auch... funktioniert.

00:44:30: und das Holz wir kann.

00:44:32: Und das ist auch wichtig, dass die, ja, zwar weiter damit.

00:44:37: Also das glaube ich ist auch ein Punkt, auf dem wir so ein bisschen stolz sein können und stolz sind, nämlich dass wir gezeigt haben, was mit allen anderen, die beteiligt waren natürlich, was Holz kann mit den Projekten und auch vielleicht so ein paar Richthöme mit aufgestellt haben, an denen man hänge sagen kann, eh nein, man muss, man kann auch tatsächlich cooles Zeug mit Holz machen und jetzt müssen wir aber die PS auf die Straße kriegen.

00:44:59: Das ist die Herausforderung.

00:45:01: Genau.

00:45:01: Du hast jetzt vor, glaube ich, drei Jahren, hast du gesagt, deine Professor angenommen?

00:45:05: Was warst du noch mal für eine Professor?

00:45:06: Die heißt offiziell Digitale Bautechnologie und Fabrikation an der Architekturfakultät an der Hochschule München.

00:45:13: Das heißt, ich bin da eigentlich mehr oder weniger Professor für digitale Revolution.

00:45:19: Und versuche da auf der einen Seite natürlich, gewisse Dinge in die Lehre einzufädeln, über die wir da schon gesprochen haben.

00:45:25: Und auf der anderen Seite ist es eine Forschungsprofessur, ist also nicht Versuch momentan relativ gezielt auf diesen Themen der Produktifizierung des Bounds, herauszufinden, wie man da Dinge besser machen kann.

00:45:38: Und einen Teil davon ist tatsächlich ganz explizit, auch mit der Wirtschaftsfakultät zusammenzuarbeiten, sagen hey.

00:45:44: Welche neuen Business-Modelle ergeben sich da draus eigentlich?

00:45:47: Die Digitalisierung denkt an, indem man analoge Daten digital macht.

00:45:55: Das können wir momentan beim digitalen Bauantrag machen.

00:45:57: Da kannst du jetzt einen PDF hinschicken.

00:45:59: Der Inhalt ist immer noch derselbe.

00:46:01: Und was dahinter passiert, ist auch immer noch derselbe.

00:46:03: Sich nichts geändert.

00:46:05: Das heißt, die nächste Stufe wäre eigentlich die Prozesse zu digitalisieren.

00:46:08: Das ist ein bisschen, was bei BIM passiert, wo wir einfach die Zyklen schneller hinkriegen, weil dann gibt es irgendwelche ICE Sessions, wo wir alle vierzehn Tage alles zusammenwerfen, Schamaps knallt.

00:46:20: Und dann gehen wir wieder nach Hause und räumen auf.

00:46:22: Aber die eigentliche Stufe, über die wir reden, wenn wir über Disruption und Transformation reden, ist eigentlich, muss ich das Business-Modell ändern.

00:46:31: Wenn ich den selben Prozess einfach digitaler mache.

00:46:35: Habe ich immer noch dieselbe Wertschöpfung.

00:46:37: mit etwas Glück, quatsche ich ein paar Prozent Produktivität heraus.

00:46:41: Aber wenn man sich anschaut, wie in anderen Branchen eigentlich die Geschäftsmodelle umgekrempelt worden sind durch digitale Tools, das ist immer der Schritt, der eigentlich im Bauern weitgehend noch

00:46:52: fängt.

00:46:53: Und das versuchen wir jetzt an der Hochschule auch gezielt anzuschauen.

00:46:59: Fragen der Produktifizierung.

00:47:01: Also muss ich es immer wieder neu erfinden.

00:47:03: oder kann ich gewisse Dinge eigentlich tatsächlich immer wieder verwenden?

00:47:06: Aber muss dann das ganze Haus das Produkt sein?

00:47:08: oder können auch Teile vom Haus das Produkt sein und wie passen die dann wieder in den normalen Projektprozess rein?

00:47:16: Oder müssen sie überhaupt noch ein Produkt sein und ich kann sie einfach auch, oder kann ich sie einfach als Service kaufen?

00:47:20: Also es gibt dieses berühmte Beispiel von Philips, die keine Lampen mehr verkaufen, sondern Licht.

00:47:26: Das heißt, du sagst nicht mehr, Liebes Phillips, ich muss ein Büro ausstatten.

00:47:29: Ich brauche irgendwie zwei Tausend LED-Lampen, die ich an die Decke hängen kann.

00:47:34: Und dann sagst du, ich hätte gerne neben Arbeitsplatz, zwei Tausend Lux, sechs Tage die Woche, zwölf Stunden am Tag, macht hell.

00:47:42: Ja, und dann sagen die, prima, komm, hängen irgendwas da oben hin und es wird hell.

00:47:46: Und das Schöne ist, dass bei der Geschichte zum Beispiel die Zirkularität dann gleich mit eingebaut ist, weil die kommen dann nämlich auch, wenn du deinen Abo nicht mehr bezahlst, nehmen sie wieder mit.

00:47:55: Und jagen es einmal durch die Wiederaufbereitung und hängst dann im nächsten an die Decke.

00:48:01: Und der spannende Nimm-Effekt dabei ist, dass diese Lampen einfach nicht mal nach zwei Jahren kaputt gehen, sondern erst nach zwanzig Jahren, weil sie gehören ja jetzt demjenigen, der darauf angewiesen ist, dass sie möglichst lang funktionieren.

00:48:13: Ja, in meinem Kopf heißt es immer eher so dieses, dieses Bauen, bzw.

00:48:18: eher dieses Denken in Komponenten.

00:48:21: Also Bausysteme, es stehen ja auch immer mehr auf dem Markt, aber wieder einzelne Bausysteme, wer ist der da, schwitzyfisch?

00:48:28: Aber die lassen sich auf einzelne Bauteile bzw.

00:48:30: Bauchkomponenten, die kompatibel zueinander sind, unterdenken.

00:48:35: Aber wie viel bist du dann noch hier bei Design to Production?

00:48:39: Ich

00:48:39: fahre regelmäßig hin und her, weil meine Familie ist auch noch hier in Zürich.

00:48:43: Das heißt, ich bin in der Regel ein paar Tage in München, ein paar Tage in Zürich und habe, Gott sei Dank, eine Zugverbindung, die einigermaßen funktioniert.

00:48:51: Genau, aber den Ladenschmeißer du erwehe.

00:48:53: Soll ich nun mal?

00:48:55: Also, den Ladenschmeiß du.

00:48:56: Das heißt, du kümmerst dich darum, dass ja alles läuft.

00:48:59: Äh, zusammen mit Hano, ja.

00:49:01: Genau, und deswegen meine Frage, wie ist jetzt dann... Weil ich betage, ich tue jetzt einfach so, als wärst du ein bisschen weiter raus, deswegen stelle ich die Frage an dich.

00:49:08: Wie läuft denn jetzt das typische Projekt bei euch ab?

00:49:11: Da waren wir eigentlich vorhin, wollten wir mal

00:49:13: hin.

00:49:14: Das typische Projekt, was ist das typische Projekt, gibt's das?

00:49:17: Ähm, es gibt verschiedene Sachen dazu.

00:49:19: Eigentlich... Das meiste, was wir machen noch am DTP, ist auch Softwareprojekte.

00:49:24: Da meine ich nicht so viel über Gespräche.

00:49:27: Aber ich glaube, fast siebzig Prozent von unseren Projekten sind Softwareprojekte.

00:49:34: Und natürlich alle international.

00:49:40: Wir sind nur zwei Leute hier in Zurich und zwei in Stuttgart.

00:49:44: Und ich glaube, am jeden Moment abhängig wann, wir haben so zwanzig bis dreizig Projekte parallel laufen.

00:49:52: kleinere und größere und für die digitale Planung, da ist eigentlich der Fabian immer noch zuständig, so wie ein Projekt-Dahlauf.

00:50:02: Elegant

00:50:03: wieder zurückgespielt.

00:50:03: Kannst du wahrscheinlich besser antworten, aber am liebsten natürlich kommt es so früh wie möglich, dann können die Holzbaubarate auch da mal anfangen und das vorbereiten für die digitale Planung und dann kommt es spinn bei der digitale Planung schön geördert.

00:50:21: Und dann bist du dran, würde

00:50:23: ich sagen.

00:50:23: Wie viele

00:50:24: Holzbarberater habt ihr hier?

00:50:28: Jetzt nur zwei.

00:50:33: Ja.

00:50:34: Also du und noch jemand?

00:50:36: Oder du plus zwei weitere Menschen?

00:50:39: Ja, bis jetzt würde ich sagen schon zwei weitere.

00:50:41: Also es ist ungefähr ein Drittel von der Firma, ist sozusagen das Planungs- und Holzbarbereich irgendwie drin.

00:50:50: Gut, die Hälfte macht Softwareentwicklung.

00:50:53: Mehr als die

00:50:54: Hälfte.

00:50:54: Was sind diese Softwareprojekte?

00:50:57: Wir haben im Grunde genommen dann irgendwann gemerkt, wir haben eigentlich immer unsere eigenen Tools programmiert, weil das, was es auf dem Markt gab, nicht das Konnte, was wir überlaucht haben und sind dann immer öfter gefragt worden, ob wir nicht auch für Kunden am Anfang gewisse Tools, gewisse Plugins, gewisse Dinge programmieren, die ihnen ihre Prozesse, ihre Arbeit einfach machen.

00:51:23: Also wir regeln es ein bisschen immer, wenn jemand in derselben Reihenfolge diese Reihenfolge sehen, Knöpfe drücken muss, dann wäre es vielleicht mal eine Idee, ein kleines Tool da zu schreiben, was die blöde Routinearbeit irgendwie einfacher macht.

00:51:35: Und zusammen mit der Idee eben Richtung produktifiziertes Bauen zu gehen, sind dann relativ viele Konfiguratoren dazu gekommen, also vom Einfamilienhaus bis zu Akustikdecken oder andere Dinge, wo es ein System gibt, ein Bausystem, das geplant werden muss, das eigentlich konfiguriert werden muss, idealerweise mit einer Anmendung bis runter in die Produktion.

00:52:04: Und wir machen auch inzwischen Dinge, die immer noch mit Bau zu tun haben, aber nicht unbedingt mit Produktionen wie zum Beispiel

00:52:13: Static

00:52:14: Tools.

00:52:15: Das ist noch ein Beispiel für den Holzbau, aber zum Beispiel so eine Art Brandschutzmanagement Tool, das wir entwickelt haben, was darum geht, im Grunde genommen Brandschutzanlagen regelmäßig zu prüfen, um zu testen.

00:52:28: So jetzt ein Produkt und jetzt sind wir auch angefangen mehr Produkten.

00:52:33: zu entwickeln, das wir auch verkaufen können.

00:52:37: Also es ist ein bisschen, sozusagen, das ist eigentlich

00:52:40: der Großteil deiner Eures Geschäfts.

00:52:42: Mittlerweile tatsächlich ja.

00:52:43: Also wir haben tatsächlich versucht, auch weil das Projekt Geschäft natürlich nach wie vor wild ist.

00:52:50: Ja.

00:52:51: Also es ist so, die Planungsprojekte, die wir haben, werden wir die Zeit einfach logischerweise immer größer und immer komplexer.

00:52:59: Weil die Zeit bleibt nicht stehen und es gibt Konkurrenz.

00:53:03: Es gibt auch Konkurrenz innerhalb von Holz, Bauern oder Ingenieurbros, die dann einfach sozusagen die kleineren Projekte, mit denen wir angefangen haben, inzwischen einfach selber abflügstücken.

00:53:13: Logischerweise würde ich auch internalisieren, wenn ich es könnte.

00:53:16: Das heißt, was bei uns dann auch ankommt, sind irgendwie die riesen Klopper, die dann aber auch mit entsprechenden Risiken verbunden sind, sowohl was Termine als auch was Geld und sonstiges angeht.

00:53:26: Also einfach Projekte, die dann mal schnell plötzlich ein Viertel vom Jahresbudget ausmachen, aber du weißt trotzdem nicht wann sie losgehen, weil sie sich halt verzögern oder stehen bleiben,

00:53:36: wieder kommen.

00:53:37: Das ist

00:53:38: der klassische Projekt Waller Coaster.

00:53:41: Auch um da ein bisschen rauszukommen, war das ein erklärtes Ziel zu sagen, wir machen quasi ein zweites Standbein auf und machen die Softwareentwicklung, bauen die Softwareentwicklung auf, weil da laufen die Dinge einfach ein bisschen.

00:53:55: Stabiler.

00:53:55: Stabiler dahin.

00:53:56: Was ich wie immer freu, weil sie muss die Zahlen zusammen addieren und sagen, ob wir gewinnen oder verlust man am Ende.

00:54:01: Und das ist so mit einer, der haupt Ideen dahinter gewesen, da irgendwie umzusteigen ein Stück weit.

00:54:10: Ja.

00:54:11: Und das funktioniert sehr, sehr gut, wo ich sehr froh bin.

00:54:14: Ja.

00:54:15: Und du wachst doch immer noch.

00:54:16: Ja,

00:54:17: wir sind ja alle ziehen jetzt aus, aktuell die kurzen Menschen.

00:54:21: Also wir haben jetzt vorhin kurz angerissen, aber vielleicht können wir da nochmal drauf eingeweiht.

00:54:24: Das ist spannend.

00:54:27: Die Statistik hast du besser im Kopf als ich gar

00:54:30: nicht.

00:54:31: Bei zwölf Menschen, da sind es ja noch mehr Menschen als Statistik.

00:54:34: Also

00:54:35: wir haben von China bis Belgien, von Neuseeland bis Schweiz eigentlich alles an Bord.

00:54:43: Wir haben von Architekt über Ingenieur bis Informatiker bis Zimmerermeister.

00:54:49: Die meisten sind eigentlich Architekt, die dann weiter gibt.

00:54:53: saubgebildet haben oder selbst gelernt haben, wie zu programmieren.

00:54:58: Und ja, ich glaube, es sind die meisten.

00:55:03: Wir haben auch seit dieses Jahr drei Frauen in total, sind von acht Prozent bis fünf und zwanzig Prozent saubgestiegen.

00:55:10: Ich war ja gestärkt.

00:55:13: Ich war alleine vor den letzten sechs Jahren und ich bin glücklich, dass das geändert ist.

00:55:17: Aber ja, sehr international.

00:55:21: Manchmal auch ein bisschen schwierig zwischen Deutsch und Englisch.

00:55:25: Habt ihr eine feste Geschäftssprache hier?

00:55:27: Oder ein...

00:55:28: Also viel passiert in Englisch und wir wechseln.

00:55:31: Standardisierung, Standardisierung.

00:55:33: Aber auch Flexibilität ist wichtig, anschauen zu sein.

00:55:38: Also wir haben auch relativ viele internationale Projekte natürlich.

00:55:41: von daher passiert einfach deswegen auch schon relativ viel.

00:55:45: Aber wir haben natürlich auch das Glück, dass wir hier mitten in so einem Kernbereich von Holz, Bau und auch digitaler Produktionen sitzen in Deutschland, Österreich, Schweiz, bisschen Richtung Frankreich, bis hier Richtung Italien, wo dann Deutsch manchmal auch ganz hilfreich ist.

00:56:01: Also es ist eine Balance, die man einfach finden muss an der Stelle.

00:56:06: Aber denkst du nicht gut?

00:56:08: Ja, doch.

00:56:10: Und alle Leuten sind eigentlich ... ja.

00:56:15: Die können alle programmieren, die weißen alles über Geometrie.

00:56:19: Auch wenn die nur in der Software arbeiten, sind die Meister auch Architekt.

00:56:24: Ich glaube, das ist ein bisschen das, was wir anbieten können.

00:56:29: Wir können die Software machen, wir verstehen aber auch, wie es am Bau zugeht.

00:56:34: Im Grunde genommen tradiert sich das ein bisschen aus meinem Studium damals.

00:56:38: Man kann auf Augenhöhe kommunizieren mit den Leuten, auch mit den Leuten, die in der Werkstatt stehen.

00:56:44: Und das ist relativ wichtig.

00:56:46: Cool.

00:56:47: Und ich würde nochmal ein bisschen interessieren.

00:56:49: Jetzt hatten wir vorhin schon mal das Thema KI und so, wie ihr so ein bisschen die Zukunft seht, skizziert, realistischerweise, aber auch natürlich, was ihr euch wünscht.

00:57:01: Kommt es darauf an.

00:57:02: Also was Planungsprojekte angeht, würden wir uns wünschen, dass die, dass die Dinger besser aufgeräumt werden.

00:57:12: Also der Punkt ist einfach, Tatsächlich, und das war so ein bisschen die Diskussion von vorher, idealerweise kommt ein Plattformprojekt zu uns am Ende vom Vorprojekt, wenn es anfängt, richtig ernst zu werden, wo man dann einerseits anfangen kann, sicherzustellen, dass am Ende eine digitale Produktion, aber auch Montage, vielleicht sogar auch Rückbau so aufgegleist werden, dass sie wirklich funktionieren.

00:57:40: Also Stichwort ist Design from Manufacturing Assembly.

00:57:44: Und das ist noch die wichtiger Punkt, der tatsächlich oft noch außen vor ist, auch auf der Ingenieur- und Bauherrnseite, die mit Holz nicht so viel Erfahrung haben.

00:57:56: Wir machen Vorfertigungsprojekte und wir müssen rechtzeitig anfangen, dafür zu sorgen, dass man die Teile am Ende auch zusammensetzen kann.

00:58:03: Und wenn man das einfach an die Ausführenden delegiert, wie das gerne passiert im Bauern, das schmeißt man dann im Endevan Town und die räumt es dann schon auf.

00:58:11: dann vergibt man sich einfach sehr viele Chancen, die Weichen am Anfang richtigzustellen.

00:58:17: Und wir haben das in ein paar Projekten jetzt geschafft.

00:58:19: Watch ist ein löbliches Beispiel, wo wir eigentlich schon in der Planungsphase Vorausschreibung und Vergabe als Berater mit dabei waren.

00:58:28: Die Wilhelma Elefantenwelt, die hoffentlich jetzt bald weitergeht, ist ein so Beispiel.

00:58:33: Wo geht die weiter?

00:58:34: Ich hoffe.

00:58:35: Noch kein Wut.

00:58:37: Ich habe jetzt auch länger nichts mehr gehört, aber da haben wir auch relativ gezielt einfach versucht zu sagen, wir brauchen am Ende.

00:58:44: Und das ist, glaube ich, noch ein wichtiger Punkt.

00:58:45: Am Ende gibt es irgendeine Maschine, die macht tausende Einzelteile, weil sie würde sie gerne auf einen halben Millimeter genau produzieren.

00:58:52: Einfach deswegen, weil alle Details schon mit drin sind und weil am Ende dann die blöden Stabdübel durch das Loch, durch das Schlitzblech irgendwie durchmüssen und die Toleranzen dafür sind halt.

00:59:04: halber Millimeter.

00:59:06: Und das kann sie aber nur, wenn die Daten, die sie kriegt, auch mindestens auf einen halben Millimeter genau sind.

00:59:11: Und das, was aus einem normalen BIM-Planungsprozess rauskommt, ist immer ehrlich eher so fünf Millimeter plus, minus oft.

00:59:18: Und das ist jetzt gar nicht als Vorwurf gemeint an irgendwem, sondern es war schon immer so.

00:59:25: Niemand hat im Grunde genommen die Pläne aus der letzten Phase genommen und hat angefangen da drinnen weiter zu zeichnen für die nächste Phase.

00:59:32: Sondern die sind eigentlich drunter gelegt worden oder an die Wand gehängt worden.

00:59:35: Dann hat man neue Pläne gemalt.

00:59:37: Und das ist das, was auf der digitalen Seite auch immer noch passiert.

00:59:40: Und wir können sie nicht einfach scharf stellen, wenn sie unscharf sind.

00:59:44: Entweder sie sind präzise oder wir machen es neu.

00:59:48: Und das sind die beiden Punkte.

00:59:49: Design von Manifaction Assembly, also sicherstellen.

00:59:52: Es ist ein Holzbau, es funktioniert.

00:59:54: Wir kennen die Produktionsumgebungen in Deutschland, Österreich, Schweiz, Mitteleuropa relativ gut und wissen, was geht und was nicht geht.

01:00:02: Und können das auch abstrahieren, ohne jetzt fertiger, spezifisch steuerigen Grenz ergehen in die Diskussion.

01:00:09: Und wir können jetzt schon anfangen zu sagen, wenn wir am Ende präzise Daten haben wollen, müssen wir jetzt darüber reden, wie kommen wir eigentlich dahin.

01:00:15: Das ist die digitale Modellierungsseite dabei.

01:00:18: Und die Erfahrung zeigt, wir machen das in jedem Projekt egal, wann wir anfangen.

01:00:23: Wenn wir früher anfangen, können wir noch die Weichen richtig stellen, können ein paar schöne Nebeneffekte irgendwie rausklingen, wo andere dann schon koordinierte Dinge haben, die sie sonst eigentlich hätten.

01:00:34: Wenn wir später mit anfangen, machen wir es trotzdem und verzögern das Projekt damit.

01:00:38: Und das ist so ein bisschen die Diskussion, die dann da losgeht.

01:00:41: Und Evidina, dein Blick in die Zukunft?

01:00:45: Ja, mit KI ist es immer so, ich finde es schwierig anzuschätzen.

01:00:52: Wir haben auch ganz viele Diskussionen hat, was wir machen mit für den Software-Entwickler, wie viel Kuiwi benutzen können und auch was am Ende aus Qualität daraus kommt.

01:01:05: Und bis jetzt, wir haben jetzt alle Lizenzen, dass die Leute wollen und benutzen.

01:01:12: Aber es kommt noch immer dazu, dass die wissen, was die machen, dass die verstehen auch, dass die alles erklären können.

01:01:19: Und sie sind verantörlich für die Qualität am Ende.

01:01:22: Und ich glaube, das würde nicht ändern.

01:01:25: KI kann wahrscheinlich nur noch besser werden, aber am Ende, wir würden wahrscheinlich schneller arbeiten, aber ersetzt würden sicher nicht.

01:01:39: Und was würde, halb ernst, komm ich mal die Frage, was würde passieren, wenn jetzt ein Architekturbüro

01:01:43: euch

01:01:44: sich sparen will, eure Dienstleistung oder eure Hilfe und alles nur KI machen oder lassen machen würde?

01:01:50: Dann würde ich es gerne sehen.

01:01:53: Dann lehnen wir uns zurück und dann warten beim Holzbauer, bis die Angebotsanfrage kommt.

01:02:02: Das ist das, was eigentlich jetzt auch schon passiert.

01:02:05: Es ist so, dass wir tatsächlich bei den Planungsprojekten, ich würde mal schätzen, aber die Zahlen, ich weiß nicht, ob du dem Kopf hast, wir werden wahrscheinlich zwei Drittel der Projekte auf.

01:02:16: der ausführenden Seite zum ersten Mal auf den Tisch kriegen.

01:02:18: Die kommen schon sehr weit, bevor sie mal bei uns landen.

01:02:22: Und dann kommt dieser Maricondo-Effekt, wo du anfängst aufzuräumen.

01:02:27: Und das können wir immer machen.

01:02:30: Weil wenn sie es am Ende bauen wollen, wissen wir, also bei den krummen Geschichten, wissen wir eigentlich, bei wem es landet.

01:02:37: Und mit den meisten davon arbeiten wir relativ regelmäßig zusammen.

01:02:42: Das heißt, wir können uns... Ich hoffe, das kommt nicht zu arrogant rüber.

01:02:47: Wir könnten uns eigentlich zurücklehnen und warten, bis es irgendwann in Manthauern geflogen kommt.

01:02:53: Aber das ist nicht das Ziel davon, sondern das Ziel ist, zu sagen, wenn wir dann erst anfangen, aufzuräumen, dann sind wir nicht mehr im Zeitplan und vielleicht auch nicht mehr im Budget.

01:03:00: Und außerdem ist ganz viel Arbeit für den Papierkorb passiert.

01:03:03: Wie kriegen wir das hin, dass wir mit relativ wenig Aufwand, und es geht nicht darum, dass wir die doppelte Leistung anbieten wollen, sondern es ist relativ wenig.

01:03:14: Konsultingstunden verbunden, das Ding in die richtige Richtung zu drehen.

01:03:18: So aufgleichen, dass ihr möglichst wenig Verlust und Doppelleistung in dem Projekt dran habt.

01:03:24: Das

01:03:24: ist eigentlich die Ziele selbst.

01:03:25: Was ist bei euch der größte Fehler oder ein paar Fehler, die euch mal passiert sind?

01:03:31: Das geht ja auch ganz schnell durch einen kleinen Zahlenräher.

01:03:34: Zack hat man die Lehrerstellen über zwanzig Jahre.

01:03:37: Also

01:03:37: ich habe persönlich dafür gesorgt, dass er... Minus das Fünfzig Bauteile für Swatch am Ende falsch aus der Maschine gepurt, das sind was man bis heute noch stinkt.

01:03:48: Auf der anderen Seite stecken in dem Blödenprojekt Fünfundsiebzigtausend Bauteile, und wir hatten am Ende Hundertfalsch, das sind so eins Komma fünf Promille Fehler Quote.

01:03:58: Und wenn man sich die Fehler Quote, bitte mal die Fehler Kosten Quote im Bau so anschaut, liegt die stabil irgendwo zwischen zehn und fünfzehn Prozent.

01:04:06: Wisst ihr mir, ob es jetzt keine

01:04:07: Faktor hundert, genau.

01:04:10: Und das ist, glaube ich, so ein bisschen auch das, wo wir hin waren.

01:04:13: Wir sagen, nobody's perfect.

01:04:16: Aber wir sind schon um Faktor hundert runter von dem, was normalerweise im Baubetrieb passiert.

01:04:22: Allerdings ist das natürlich auch mit einem Aufwand verbunden.

01:04:26: Wie validiert ihr eure Ergebnisse?

01:04:29: Genau, hinschauen.

01:04:30: Also eigentlich ist es mehr, mehr eine Sache, wie in der Software-Entwicklung.

01:04:33: Du fängst an, Test-Cases zu bauen und sagst, okay, wir müssen tausend Teile produzieren.

01:04:37: Natürlich guckt man sich die ersten zwei, drei Mal genauer an.

01:04:41: Aber eigentlich geht es darum, und es geht immer darum, auch beim Finden der Regeln erstmal die Worst-Cases zu finden, von die zu lösen und dann diesen Lösungsraum dazwischen aufzuspannen und hoffentlich alle anderen ermittelschlagen zu haben.

01:04:54: Und das ist, glaube ich, einfach auch der große Unterschied in der Herangehensweise, weil der Standardfall ist eigentlich eher, okay, ich habe hundert Probleme, jetzt löse ich mal die Achtzig einfach an heute, damit alle anderen weiterarbeiten können.

01:05:05: Und die zwanzig Schwierigen, wie mache ich dann morgen?

01:05:07: Und von denen mache ich dann morgen zwei und die restlichen achtzehn übermorgen.

01:05:11: Und wenn es so weitergeht, habe ich nach zwei Wochen, habe ich zehn unterschiedliche Lösungen gefunden.

01:05:17: Und wir versuchen im Grunde genommen, aus den hundert, erst bei the worst cases zu finden, man möglichst nur zwei verschiedene Lösungen zu generieren.

01:05:24: die die alle erschlagen.

01:05:26: Und dazu musst du aber eigentlich komplett die Sichtweise umdrehen und sagen, liebe Ingenieure, wo tut es euch denn eigentlich am meisten?

01:05:36: Aber auch noch der digitalen Mockup und der physischen Mockup ist auch noch richtig.

01:05:44: Wir versuchen, das ist auch eigentlich Testcase, wir machen solche Projekte, das hängt dann eigentlich Erst mal nicht an uns, sondern da werden tatsächlich physische Mockups gebaut.

01:05:54: Also bei Swatch gab es hundert Quadratmeter Fassade, bevor die anderen elftausend gebaut worden sind.

01:05:59: In eins zu

01:06:00: eins.

01:06:02: Die wird dann, wo wir nicht nur versuchen oder wo nicht nur versucht wird, eigentlich die Physik auszuprobieren, sondern auch den Prozess dahinter.

01:06:13: Wir besuchen und das haben wir sozusagen eigentlich als Produkt inzwischen im Portfolio stehen und sagen, wir machen einen digitalen Mockup.

01:06:19: Das heißt, wir nehmen uns eine Ecke aus dem Gebäude raus und versuchen relativ früh da ganz detailliert runterzubohren, auch um den Beteiligten eine Chance zu geben, überhaupt zu sehen, wo die Komplexenstellen sind und wie irgendwelche Schrauben einander vorbeikommen können in irgendeinem Krummknoten zum Beispiel.

01:06:39: Und ansonsten ist es tatsächlich eine was wissenschaftlicher Rangehensweise, die in den Köpfen verankert ist und sagt, what can possibly go wrong?

01:06:49: Also wie finde ich jetzt tatsächlich im digitalen Modell Fehler und wie kann ich ganz gezielt auch Skripts bauen, die nach Fehlerquellen suchen?

01:07:01: Kollisionen sind der Lohing-Flute.

01:07:04: Also zwei Dinge, die am selben Ort sind, sind super einfach zu finden.

01:07:07: Aber ob ich dann in einem komplexen Knoten auf die fünfzig Zentimeter lange Vollgewinde-Schraube hinten auch noch den Akkuschrauber draufsetzen kann, ohne dass ich mit dem nächsten Teil kollidiere, was schon dran ist, bevor die Schraube da drin sitzt.

01:07:19: Das ist eine Frage, auf die muss man erst mal kommen.

01:07:22: Und dann kann man sie tatsächlich digital modellieren.

01:07:24: Da muss man halt nach gewissen Abständen suchen.

01:07:27: Den Fall habe ich auch gemacht, war beim ersten Praktikum.

01:07:30: Da habe ich auch so einen Knoten entwickelt, ein paar Wochen.

01:07:33: Also das war im Bettstopp Praktikum in der Tragwerksplanung.

01:07:36: Ich habe so mein eigenes Projekt gehabt, durfte da machen und ah, cool, sieht gut aus.

01:07:41: So, das war so eine Bienenwaben, so ein Sechseck und dann in der Mitte war eine Stütze und da sind die Träger, haben sich auf der Stütze getroffen.

01:07:49: Dann habe ich ein elaboriertes Metallteil entwickelt.

01:07:53: So, und dann war das so fertig.

01:07:54: Da habe ich es schon aufgezeigt und ich habe gesagt, ja, das sieht cool aus.

01:07:58: Und wie baust du das zusammen?

01:07:59: Und ich so, ja, also, ah, nein.

01:08:03: Aber es komplett über den Haufen geworfen und eine viel bessere, elegantere Lösung gefunden.

01:08:09: Schöne Lektionen eigentlich in uns kennen.

01:08:11: Schöne Lektionen für mich miss in Kreativität und Problemlösungen.

01:08:16: Und man muss es mal hoffentlich nicht falsch gemacht haben bei einem großen Projekt, um darauf zu kommen, dass man hinschauen muss.

01:08:24: Das ist tatsächlich ein Klassiker.

01:08:26: Also das Ingenieur schaust dir einen Knoten an und versuchst den irgendwie zu entwerfen und zusammenzufahren.

01:08:31: Aber das an den blöden steifenden Balken an der anderen Seite auch noch einen Knoten ist und dass die Einfahrrichtungen von den beiden Seiten eigentlich irgendwie parallel sein müssten, damit man irgendwie einfahren kann.

01:08:41: Gleichzeitig ist dann noch eine andere Herausforderung.

01:08:44: Und wenn an der blöde Balken auch noch krumm ist und alle Knoten in unterschiedliche Richtungen zeigen, wie weit es wird, dann wird es spannend.

01:08:50: Also da haben wir dann... Auch ein bisschen geknobelt, bis wir den Knoten erfunden haben, der funktioniert.

01:08:55: Ja, wie modelliert ihr das?

01:08:56: Macht ihr da irgendwie Räume da drauf in der ID, dieses Verfahren?

01:09:02: Oder irgendwie

01:09:04: mit Animationen arbeiten?

01:09:06: Es gibt ja diese berühmte Geschichte in der Computer so useless, der ja nur gewarnt ist.

01:09:10: Also Fragen stellen ist eigentlich die Kunst.

01:09:13: Weil wenn ich die Frage habe, kann ich mir auch ein Modell bauen, mit dem ich die Frage untersuchen und beantworten kann.

01:09:18: Und an der Stelle gibt es dann tatsächlich ein Modell, wo die einzelnen Träger drin sind, mit all ihren Knoten in unterschiedliche Richtungen zeigen.

01:09:26: Und mit all den Richtungen, die man tatsächlich sehen kann.

01:09:29: Das ist ein großer Igel.

01:09:32: Und dann kann man tatsächlich, wenn man weiß, wann man sucht, natürlich sehr genau untersuchen, wie weit muss jetzt dieser Knoten aufgehen, damit ich diesen Träger mit fünf Knoten eigentlich noch einfahren kann und aus welcher Richtung muss er kommen.

01:09:43: Zum Beispiel.

01:09:45: Aber überhaupt auf die Frage zu kommen, ist der erste Punkt.

01:09:48: Das ist dann das, wo wir sagen, na, wäre gut, wenn man sich früher mal Gedanken darüber gemacht hätte, und nicht erst am Schluss.

01:09:55: Und dann ein passendes Modell zu bauen, mit dem man es tatsächlich analytisch prüfen kann und eine Lösung entwickeln kann, ist dann die zweite.

01:10:05: Und inwiefern, also ich kann mir vorstellen, dass vor zwanzig Jahren, als er angefangen hat, dass die Computing Power Noch ein Limit war ein größeres als jetzt.

01:10:13: ist es jetzt überhaupt noch ein Limit oder ist es heute egal.

01:10:18: Also das ist eine Lektion aus meinem Informatikstudium.

01:10:20: Du wirst immer ein Problem finden, dass die aktuelle Hardware überfordert.

01:10:25: Und es geht sehr leicht.

01:10:27: Also gewisse Probleme eskalieren einfach sehr schnell.

01:10:30: Da muss man dann einfach nur noch ein Knoten dazu tun und dann dauert es wieder doppelt so lang.

01:10:35: Und das heißt, mehr Computingpower ist keine Lösung niemals.

01:10:39: Sondern nur einfache Lösungen finden und einfache

01:10:42: Modelle bauen

01:10:43: ist eigentlich nachhaltig.

01:10:46: Und da sind wir auch schon wieder beim Dinge wegwerfen.

01:10:50: Und eine große Diskussion in dieser ganzen Digitalisierungsgeschichte ist auch, es gibt sowas wie den Additive Byes.

01:10:58: Also Leute lösen Probleme gerne dadurch, dass sie noch mehr hinzufügen.

01:11:02: ungerne dadurch, dass sie Dinge weglassen.

01:11:07: Und das ist mit dem Problem in BIM.

01:11:11: Wir schmeißen einfach noch mehr Attribute und noch mehr Dinge und Daten in so ein BIM-Modell rein.

01:11:18: Und wir werden zwangsläufig irgendwann an einen Punkt ankommen, wo die anfangen sich zu widersprechen.

01:11:22: Das

01:11:23: ist übrigens auch ein gutes Management-Strategie.

01:11:28: Geld hinwerfen, da wo es ... Ja, das ist

01:11:31: doch ein ganz anderes Problem.

01:11:33: Am besten hierher.

01:11:34: Aber das Problem ist in dem Moment, wo die Daten im Modell anfangen, sich zu widersprechen, bist du natürlich aufgeschmissen, vor allen Dingen, wenn es um digitale Weiterverarbeitung geht.

01:11:44: Weil der nächste weiß dann nicht, glaube ich, dem Attribut wert oder dem Attribut

01:11:49: wert.

01:11:51: Dinge zu minimalisieren und nur das drin zu haben, was natürlich gebraucht wird, ist die große Kunst.

01:11:56: Was aber dann auch wieder heißt, du wirst kein Modell haben, das für alle funktioniert.

01:12:00: Ja.

01:12:02: Ich habe noch zwei Fragen, bitte wer hast du noch?

01:12:04: Ich habe keine mehr.

01:12:05: Okay.

01:12:06: Vorletzte Frage.

01:12:07: Auf eurer Webseite schreibt ihr We-Master-Complexity.

01:12:12: Kann man das überhaupt?

01:12:13: Bist du im Gewissen gerade?

01:12:14: ja vor allen Dingen, wie gesagt, vor allen Dingen durch wegwerfen und weglassen.

01:12:19: Das ist aber nur bis zu einem gewissen Grad.

01:12:21: Das geht

01:12:21: nur bis zum gewissen Grad.

01:12:22: Das ist euer Satz, der Lüge.

01:12:25: Das war jetzt auch eine taktisch und kluge Frage, weil Fabian kann jetzt nicht sagen, nein, man kann's nicht.

01:12:31: Stimmt, aber es ist ein kleines Paradox.

01:12:33: Ich

01:12:33: glaube, wir sind ganz guter drin tatsächlich.

01:12:34: Ich war

01:12:35: ganz stolz auf mich, dass ich das mir die Frage überlegte.

01:12:37: Ich glaube, wir sind ganz guter drin.

01:12:40: Komplexität heißt ja im Gegensatz zu kompliziert heißt, wenn ich genug Zeit habe, kriege ich es gelöst.

01:12:45: Es gibt eine eindeutige Regel und ich muss es an Verlangenung machen, denn das ist irgendwann dabei.

01:12:49: Komplexität heißt, es gibt so viele Abhängigkeiten da

01:12:52: drin.

01:12:53: Und wenn ich hier was ändere, dann können da hinten irgendwas umfallen.

01:12:58: Was ich nur... in Griff kriege, wenn

01:13:00: ich diese

01:13:01: Abhängigkeiten aus dem System ein Stück weit rauszukriegen.

01:13:05: Das ist eigentlich der eigentliche Sinn von dieser Aufräumerei.

01:13:11: Und ich glaube, da sind wir ganz gut drin, die Abhängigkeiten zu finden, die Abhängigkeiten möglichst auszumisten und die, die noch übrig sind, in die richtige Reihenfolge zu kriegen.

01:13:24: Wenn wir jetzt ein Stückchen raussoumen, also mir begegnet das Wort Komplexität auch.

01:13:29: Häufig.

01:13:31: Und was das ich mir heute drüber nachgedacht habe, ist, dass das große Problem in der Bauwelt, wir haben einen Ingenieur in der Architekturbüros, ist ja die weiterhin zunehmende Komplexität in jede Richtung.

01:13:50: gerade mit hier, also was ja ganz oft genannt wird, sind diese ganzen Normen, die es zu beachten gilt.

01:13:56: Und dann passiert alles so schnell und alles gleichzeitig.

01:14:00: Jetzt kommt noch KI, dass irgendwie die Menschen auch noch verstehen müssen zwischen all diesen Sachen.

01:14:08: Wo fangen wir da am besten an aufzuräumen?

01:14:14: Ist die Frage tatsächlich, wo?

01:14:15: oder ist tatsächlich die Frage, dass mal jemand überhaupt anfängt aufzuräumen?

01:14:19: Also das ist genau das same Phänomen.

01:14:22: Wir haben irgendwas, wo wir denken, funktioniert noch nicht so richtig.

01:14:24: Also legen wir noch mal eine Chance, eine Schichtkomplexität da oben drauf.

01:14:29: Es gibt ja Strömungen inzwischen, die super diese Richtung gehen.

01:14:32: Also das ist nicht einfach down und so weiter.

01:14:34: Es

01:14:35: ist ja genau das, worum es geht.

01:14:37: Wenn ich zu viele Dinge übereinanderschichte, dann wird es irgendwann einfach schief gehen.

01:14:42: Wenn ich zu viele Daten auf einen Haufen werfe, werden sie sich irgendwann widersprechen.

01:14:47: Und sie werden wahnsinnig schwierig zu warten und zu betreiben sein.

01:14:55: Funktioniert auf allen Ebenen dieser Ansatz im Grunde genommen.

01:14:58: Und da bin ich ganz vorne mit dabei.

01:15:01: Das ist auch immer die Frage mit dem Neu-Erfinden oder mit nochmal neuen Regeln mit drauf erfen oder jetzt mit Nachhaltigkeitskriterien.

01:15:10: Mühsam versuchen auf einen Silo voller Kostensaltes aufzubauen, die mal die Kosten im Griff haben.

01:15:15: Und jetzt bauen wir daneben ein neues Silo mit LCA-Konsultens auf, die dann das Global Warming Potential von jeder Schraube irgendwie mit berechnen.

01:15:24: Wenn wir einen CO-Zweibreis hätten, dann wäre das eigentlich in einem Modell erschlagen, zum Beispiel.

01:15:31: Können wir aber nicht aus ganz vielen Gründen in

01:15:34: den Teil gehen und deswegen

01:15:35: machen wir jetzt nochmal ein komplettes Silo vor der Konsolidanz auf, die auch alle Geld dafür haben wollen, um irgendwas nachzuweisen.

01:15:41: Ja, und deswegen finde ich so Ansätze wie diese Building as a Service Geschichte, was wir vorher diskutiert haben mit Licht statt Lampe, so klasse, weil es eigentlich Komplexität rausnimmt.

01:15:53: Also diese Zirkularität ist mit

01:15:56: eingebaut.

01:15:56: Ja, das sind wir ja zurück bei Cradle to Cradle.

01:16:01: Michael Brangel kommt ja auch immer wieder drauf.

01:16:03: Nee, wirklich andere Geschäftsmodelle.

01:16:05: Und das Lustige ist, dass jetzt die Leute, die das machen und ihre Doppelböden nicht mehr verkaufen, sondern vermieten und auch wieder mitnehmen, refurbischen oder den nächsten irgendwie einbauen.

01:16:14: Dass die jetzt damit zu kämpfen haben, dass sie irgendwie nachweisen müssen, was eigentlich ihr Lifecycle... was ihre Life-Cycle-Kosten sind, wenn sie das nicht nur einmal machen, sondern zehnmal.

01:16:24: Weil das in den Modellen nicht vernünftig abgebildet ist.

01:16:27: Oder die einfach nur ans Hirn langs und denkt, Leute, das ist offensichtlich, dass das eine gute Idee ist.

01:16:34: Und wir können es nicht berechnen.

01:16:35: Also brauchen wir jetzt noch einen neuen Konsultant, der sich noch eine neue Regel ausdenkt, wie man jetzt zerkuläres Bauen nicht nur mit einer Runde, sondern mit zehn Runden irgendwie in die Berechnungsmodelle einfädelt.

01:16:49: Da hat man zu sagen, eigentlich... müssen wir einfacher werden.

01:16:54: Dinge weglassen.

01:16:55: Ja.

01:16:56: So, und jetzt von jedem von euch noch die letzte Frage der Rausschmeißer.

01:17:00: Was würdet ihr jetzt die jungen Menschen, die vielleicht gerade früh im Beruf sind oder noch im Studium, im Bauwesen, ob es jetzt Architektinnen oder Bauingenieure sind, was würdet ihr denen raten oder was, was würdet ihr euch von denen wünschen?

01:17:15: Also erst mal hatten oder wünschen.

01:17:20: Beides.

01:17:21: Man lernt ein Handwerk, weil, wenn man sich die demografische Entwicklung so anschaut, dann werden wir nicht nur einen Fachkräftemangel haben, wir werden generell einen Arbeitskräftemangel haben am Bau.

01:17:33: Also momentan sind fünfzig Prozent aller Europäer älter als fünfundvierzig.

01:17:38: Also ich bin in dem Club schon mit drin, ich bin in der Mehrheit.

01:17:40: tendenz

01:17:40: abnehmend bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis

01:17:42: bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis bis oder

01:18:12: wo irgendwelche KI-Roboter machen.

01:18:14: Genau, oder wir müssen tatsächlich das ersetzen, aber das ist genau der Punkt an der Stelle.

01:18:19: Das heißt, uns wird die Arbeit nicht ausgehen.

01:18:22: Da bin ich relativ überzeugt davon, vor allen Dingen, wenn es um physische Arbeit geht und individuelle Geschichten.

01:18:30: Also das ist sicher mal der eine Punkt, wo ich sage, ja, da würde ich mir jetzt erstmal keine Sorgen machen.

01:18:35: Wenn ich tatsächlich was kann handwerklich, dann werde ich nicht ersetzt werden so schnell.

01:18:42: Und das andere ist, wir müssen tatsächlich versuchen, Dinge einfacher zu machen.

01:18:49: Für mich ist Nahhaltigkeit ein großer Thema, weil es gibt noch immer das größte Pollution im Bauindustrie.

01:18:58: Neben Mining, aber...

01:19:00: Ich

01:19:00: glaube es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es

01:19:07: ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass

01:19:14: es ja, dass es ja, dass es ja,

01:19:14: dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass es ja, dass.

01:19:18: Vielleicht mal kurz dazu, ein klein bisschen mehr Bung.

01:19:22: Sind so ein paar Wochen, haben wir Her Table Talk angefangen.

01:19:25: Das ist für alle Frauen im Bauindustrie im Zürich und draußen.

01:19:31: Dass wir eigentlich zusammenkommen jeden drei, vier Monaten und Themen zum Frauennetzwerk, aber auch technische Sachen und Nachhaltigkeit in der Bau besprechen wollten.

01:19:47: Sie sind so eine kleine Netzwerk, das sie angefangen haben.

01:19:50: Und ich finde es auch wichtig, bin auch ein bisschen weiß, aber ich habe einen Thesis geschrieben über Frauen und die Nachhaltigkeit in Bauindustrie.

01:20:03: Und ja, mehr Frauen würde auch dem Industrie-Nahhaltiger machen, nicht zu erklären in fünf Minuten.

01:20:13: Aber du kannst es lesen online.

01:20:15: Wie war der Titel, der Titel?

01:20:17: Women in Sustainable Construction in the Dach Industry.

01:20:21: Angefähr?

01:20:22: Ja.

01:20:23: So, ja, dann würde ich auch sagen, würden zum Beispiel auch Studenten vom ETH in der, die Bauingenieurin und so studieren mal.

01:20:34: Es passiert noch viel, dass die das studieren, aber dann nicht arbeiten in der Industrie.

01:20:39: Und wo das besser, natürlich mit der Digitalplanung, wo es mehr Frauen gibt.

01:20:43: Aber ja, das finde ich auch noch eine wichtige Sache für die Zukunft.

01:20:50: Habt ihr noch eine Frage?

01:20:56: Nein, nicht direkt

01:20:57: eigentlich.

01:20:59: Nee, gesagt.

01:21:00: Alles gesagt.

01:21:01: Mir fällt auch nichts mehr ein.

01:21:03: Ich glaube, es ist noch ein wichtiger Punkt.

01:21:05: Wir sind mit einer der größten Verursacher von Global Warming in der Bauindustrie, also mehr als fünfzig Prozent von CO² und einer der fünfzig Prozent vom Abfall und vierzig Prozent.

01:21:17: Ja, vierzig Prozent CO², sechszig Prozent

01:21:19: Abfall.

01:21:20: Das heißt, wenn wir es nicht in den Griff kriegen, können wir uns den Rest eigentlich schenken.

01:21:24: Und das wollen wir nicht.

01:21:30: Wir probieren unsere kleinen Anteile dazu lieben, so

01:21:33: was.

01:21:33: Schön.

01:21:36: Danke, dass wir hier sein durften.

01:21:37: War nicht für.

01:21:43: Der Podcast auf Holz bauen ist eine Produktion der Ingenieurkammer Baden-Württemberg, in Kooperation mit der Holzbeoffensive Baden-Württemberg.

01:21:50: Bei Fragen, Hinweisen oder Anregungen können Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, uns unter der Adresse podcastadaufholzbauen.de ganz einfach erreichen.

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